Im Rathaus beginnt das große Räumen: Hunderte Mitarbeiter ziehen um!
Dresden - Im Neuen Dresdner Rathaus am Dr.-Külz-Ring sitzt man auf gepackten Kisten: Das Jugendamt zieht aus und bis zum 20. Januar mit 220 Mitarbeitern ins Seidnitz Center ein. Der Behördenumzug ist Teil eines großen Masterplans für die Verwaltung. "Raus aus der Miete" heißt das Motto bis 2030.
"Die Unterbringung der Verwaltungsdienststellen der Stadtverwaltung wird sich in den nächsten Jahren grundlegend ändern", erklärt dazu ein Rathaus-Sprecher. Für das große Stühlerücken gibt es drei Hauptgründe:
• Das Personal der Verwaltung wächst kontinuierlich.
• Die Mietverträge für die Büros am Standort Grunaer Straße 2/St. Petersburger Straße 9 laufen aus und werden nicht verlängert. Etwa 650 Angestellte der Stadt müssen deshalb neu untergebracht werden.
• Zudem wird die notwendige Komplettsanierung des Neuen Rathauses (Betriebssicherheit, Brandschutz, Standsicherheit) fortgesetzt.
Während der Bauzeit entsteht zusätzlich Bedarf für eine zwischenzeitliche Unterbringung von weiteren rund 650 städtischen Angestellten in Dresden.
Wie sicher sind die Arbeitsplätze?
Wie sicher sind die Arbeitsplätze im Rathaus? Im Zusammenhang mit der Verlängerung der Betriebsgenehmigung bis 2026 müssen Auflagen erfüllt und baulich technische sowie organisatorische Maßnahmen umgesetzt werden.
Dazu gehört unter anderen die Auslagerung von Ämtern mit viel Besucherverkehr - wie zum Beispiel dem Jugendamt.
Rein, raus, Rathaus: Einige der dadurch frei werdenden Büroflächen werden vorübergehend andere Ämter beziehen. Ein Stadtsprecher: "Für die Unterbringung der Verwaltung gibt es ein Gesamtkonzept, das der Stadtrat im März 2018 beschlossen hat."
Langfristiges Ziel bis 2030 ist es, die Kosten für Mietobjekte drastisch zu reduzieren und die Verwaltungseinheiten im Zentrum zu konzentrieren, um interne Abläufe sowie den Service für die Bürger zu verbessern.
Noch steht in den Sternen, ob der Plan so aufgeht, denn der Neubau eines Verwaltungszentrums am Ferdinandplatz spielt darin eine zentrale Rolle. 2024 möchte man es mit 1500 Mitarbeitern beziehen.
Für den Bau konnte OB Dirk Hilbert (48, FDP) bis heute jedoch noch keinen Generalauftragnehmer finden.
Das Jugendamt sitzt künftig in Seidnitz
Wer Eltern- oder Erziehungsgeld beantragen, eine Vaterschaft erklären oder das Sorgerecht regeln möchte, muss ab dem 20. Januar auf die Enderstraße 59 (Haus C).
Zudem siedeln sich dort die Sachgebiete Unterhaltsvorschuss/Prozessvertretung, Beurkundungen, Ausbildungsförderung, Wirtschaftliche Hilfen, Jugendhilfeplanung, Vormundschaften sowie die Leitung des Jugendamtes (insgesamt rund 500 Mitarbeiter) an.
Die Allgemeinen Sozialen Dienste, die Beratungsstellen für Kinder, Jugendliche und Familien bleiben an ihren Standorten in den Stadtbezirken. Das Rathaus hat für das Jugendamt in Seidnitz 5000 Quadratmeter Bürofläche für zehn Jahre angemietet.
Die Kosten für den Umzug belaufen sich auf rund 45.000 Euro.