Dresden - Migration ist das wichtigste Thema vor der Bundestagswahl am 23. Februar. Mitten in der heißen Wahlkampfphase präsentiert das Dresdner Rathaus nun ein ungewöhnliches Angebot: Mit jeweils bis zu 4000 Euro sollen syrische Familien einen Anreiz für die Rückkehr in ihre Heimat bekommen. Was steckt dahinter?
Laut aktuellen Zahlen leben in Dresden derzeit knapp 7300 syrische Staatsbürger. Tendenz weiter steigend. Das liegt auch daran, dass kaum Syrer in ihr Ursprungsland zurückkehren. Lediglich 44 Personen verließen Dresden im Jahr 2024 auf freiwilliger Basis (2023: 14).
Dabei hat das für die Beratung zuständige Sozialamt jetzt greifbare Argumente im Gepäck. Gefördert werden können Flug- oder Busticket, die Fahrt von der Wohnung zum Flughafen sowie die medizinische Betreuung während der Reise und für einige Monate in Syrien.
Sogar eine Reisebeihilfe (200 Euro) und eine einmalige Förderung (1000 Euro, Minderjährige 500 Euro) sind möglich. Pro Familie können so maximal 4000 Euro zusammenkommen.
"An uns werden vereinzelt Anfragen herangetragen", erklärte Danilo Schulz (41) von der Dresdner Johanniter-Unfall-Hilfe, die auch Flüchtlinge betreut.
Zuschüsse sollen nicht aus der Rathauskasse kommen
Dass die Nachfrage nach der Unterstützung bislang zwar eher gering ausfällt, gleichzeitig jedoch steigt, bestätigen Zahlen der Verwaltung.
Demnach hätten im gesamten Jahr 2024 drei Familien eine Rückkehr-Beratung in Anspruch genommen und seien ausgereist. In den ersten Wochen des laufenden Jahres waren es bereits vier.
Bezahlt werden sollen die Zuschüsse aber nicht aus der Rathauskasse, sondern über ein kürzlich erweitertes Förderprogramm des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (gilt seit dem 13. Januar für Syrien).
Doch die politischen Verhältnisse in der arabischen Republik bleiben auch nach der Regierungsübernahme durch die Islamisten unübersichtlich.
Das Sozialamt geht derzeit trotzdem davon aus, dass künftig weitere Personen nach Syrien ausreisen möchten.