Eilantrag! CDU will Verkehrsversuch am Blauen Wunder SOFORT stoppen lassen

Dresden - Der Verkehrsversuch am Blauen Wunder läuft nun schon eine knappe Woche. Die Diskussion darüber ist aber noch lange nicht abgeschlossen. Die CDU will das Projekt jetzt sofort beenden lassen.

Radfahrer haben seit Sonntag eigene Spuren auf dem Blauen Wunder.
Radfahrer haben seit Sonntag eigene Spuren auf dem Blauen Wunder.  © Eric Münch

Mit einem Eilantrag will die Stadtratsfraktion der Christdemokraten Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert (52, FDP) auffordern, den Versuch zu stoppen.

Deren verkehrspolitischer Sprecher Veit Böhm (57) spricht von einer "verkehrlichen Fehleinschätzung von Bürgermeister Kühn" und von einem "Scheitern mit Ansage", so Böhm.

Wohin der Verkehrsversuch führt, sei "bereits jetzt klar abzulesen". "Eine weitere Fortführung dieses grünen Experiments bringt keinen signifikanten Wissenszuwachs mehr. Wir haben daher einen Eilantrag für den nächsten Stadtrat gestellt, der den Oberbürgermeister auffordert, den Verkehrsversuch unverzüglich zu beenden", erklärt der CDU-Rat weiter.

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Böhm zeigt sich zudem irritiert, dass die DVB nicht offiziell mitteilen, in welchem Rahmen sich die Verspätungen der Buslinien 61, 63, 84 und 521 bewegen.

Am Montag war von Verlusten von bis zu 50 Minuten die Rede. Diese Angaben finden sich in den Live-Fahrplandaten, die etwa auf dvb.de und in der App der Verkehrsbetriebe abrufbar sind.

Veit Böhm (57, CDU) will den Verkehrsversuch abbrechen lassen.
Veit Böhm (57, CDU) will den Verkehrsversuch abbrechen lassen.  © Thomas Türpe

Auch Fahrradclub sieht "Verbesserungsbedarf" am Verkehrsversuch auf Blauem Wunder

Aus dem Nichts beginnt plötzlich der Radweg kurz vor dem Blauen Wunder.
Aus dem Nichts beginnt plötzlich der Radweg kurz vor dem Blauen Wunder.  © Eric Münch

Im Eilantrag an OB Hilbert schreibt die CDU-Fraktionsvorsitzende Heike Ahnert (42) weiter: "Uns liegen darüber hinaus Schilderungen von Radfahrern in stetig steigender Anzahl vor, die insbesondere die Radverkehrsführung vom Körnerplatz bis zum Brückenkörper als auch die Verschwenkung des Radwegs vor dem Schillerplatz als hochproblematisch einstufen."

Einer ähnlichen Ansicht ist sogar der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) in Dresden.

Der Verein sieht "Verbesserungsbedarf", weil vom Körnerplatz kommende Radfahrer sich derzeit erst in den zweispurigen Autoverkehr einreihen müssen. Dies sei aber nur schlecht erkennbar. Viele sind deshalb auf dem Fußweg unterwegs und fahren dann den hohen Bordstein auf die Straße herunter, sobald die Fahrradspur beginnt.

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Der ADFC schlägt vor, "eine kombinierte Bus- und Radspur vom Körnerplatz, wenn nicht sogar mit Beginn an der Grundstraße, in Richtung Brücke" einzurichten.

Diese Variante sei Baubürgermeister Stephan Kühn (44, Grüne) "längst vorgeschlagen" worden. Doch offenbar ging er nicht darauf ein.

Mit den Radspuren auf der Brücke selbst habe die Stadtratsfraktion kein Problem. Es gehe eher um die Zu- und Abfahrten dieser Streifen.

Jetzt liegt es wohl am Oberbürgermeister, zu entscheiden, ob und wie es mit dem Versuch weitergeht. Am Donnerstag kommt der Rat zusammen.

Titelfoto: Eric Münch

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