Büro-Zoff: Jetzt schaltet sich der WTC-Boss ein

Dresden - Die Pläne der Stadtverwaltung, im Komplex der ehemaligen Cityherberge an der Lingnerallee für weitere zehn Jahre einen Teil ihrer Mitarbeiter unterzubringen, sorgt weiter für Diskussionen.

Das Rathaus will den Komplex an der Lingnerallee anmieten, um eigene Mitarbeiter und Geflüchtete unterzubringen.
Das Rathaus will den Komplex an der Lingnerallee anmieten, um eigene Mitarbeiter und Geflüchtete unterzubringen.  © Steffen Füssel

Nun meldet sich der Geschäftsführer des World Trade Centers (WTC), in dem die Stadt ebenfalls Büros angemietet hat, mit einem Brief an die Fraktionen des Stadtrats zu Wort.

Das Ziel laut WTC-Chef Jürgen Rees (62): "Wir möchten damit erreichen, dass die Stadträte auch unsere Sicht kennen und ein paar mehr Hintergrundinformationen vorliegen haben."

Aus Sicht des WTC, das der Stadt seit vielen Jahren Büroflächen vermietet, sei die Anmietung an der Lingnerallee "die teuerste Lösung mit dem höchsten Risiko für die Landeshauptstadt".

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Der Verbleib im WTC sowie die Anmietung dort vorhandener Zusatzflächen könne dagegen "ohne Risiko" realisiert werden.

Das Ziel, bis 2030 Klimaneutralität zu erreichen, werde "mit dem Bezug eines nicht mehr in die Zeit passenden, ursprünglich zum Abbruch vorgesehenen Gebäudes konterkariert", so Rees.

Die Cityherberge sollte eigentlich abgerissen werden.
Die Cityherberge sollte eigentlich abgerissen werden.  © Steffen Füssel
Im World Trade Center hat das Rathaus seit Jahren Büros angemietet, und es wäre Platz für mehr.
Im World Trade Center hat das Rathaus seit Jahren Büros angemietet, und es wäre Platz für mehr.  © Steffen Füssel
WTC-Chef Jürgen Rees (62) warnt vor den Risiken beim Anmieten der Cityherberge.
WTC-Chef Jürgen Rees (62) warnt vor den Risiken beim Anmieten der Cityherberge.  © Imago/Andreas Weihs

Stadtrat entscheidet in drei Wochen über die Anmietung der Cityherberge

Baubürgermeister Stephan Kühn (43, Grüne) hat sein Büro derzeit noch im WTC.
Baubürgermeister Stephan Kühn (43, Grüne) hat sein Büro derzeit noch im WTC.  © imago images/Sven Ellger

Bei einem "objektiven, transparenten und seriösen Vergleich der Angebote" sei das WTC "die sowohl finanziell als auch qualitativ bessere Wahl für die langfristige Unterbringung der Mitarbeiter".

Der Stadtrat entscheidet in drei Wochen über die Anmietung. Dort gehen die Meinungen auseinander. Für Dissidenten-Stadtrat Johannes Lichdi (59, Grüne) ist die Anmietung "äußerst vorteilhaft".

Auf TAG24-Nachfrage erklärt er: "Baubürgermeister Stephan Kühn hat im Bauausschuss glaubhaft dargelegt, dass alles geprüft wurde und die Gesamtrechnung über zehn Jahre fünf Millionen Euro günstiger ist als beim WTC."

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Robert Malorny (43, FDP) sieht das anders: "Der Plan der Stadtverwaltung birgt die Gefahr, dass sich die Entwicklung des Areals Lingnerstadt auf den Sankt-Nimmerleinstag verschiebt."

Wie man sich bei der Abstimmung verhalten wird, werde noch geprüft.

Titelfoto: Steffen Füssel, imago/Andreas Weihs

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