Bröckelnde Straßen und Brücken in Dresden: Frische Millionen gegen den Verfall
Dresden - Dresden bröckeln die Straßen und Brücken weg. Jede dritte Straße weist mittlerweile deutliche Schäden auf, die kurz- bis mittelfristig Maßnahmen nötig machen.
Das ist das Ergebnis einer vom Rathaus beauftragten Zustandserfassung und eine Steigerung im Vergleich zu 2015 um 12 Prozent. Deshalb soll in diesem Jahr deutlich mehr Geld ausgegeben werden.
"Es ist die größte Herausforderung, die Substanz zu erhalten", sagt Baubürgermeister Stephan Kühn (43, Grüne) bei der Vorstellung der diesjährigen Straßen- und Brückenbauvorhaben. Allein um den Substanzverlust aufzuhalten, brauche man jährlich 50 Millionen Euro.
Dank zusätzlicher Gelder, die der Stadtrat bereitgestellt habe, könne man dieses Jahr 67,5 Millionen Euro investieren und weitere 21,5 Millionen in den Erhalt stecken. Das macht zusammen 89 Millionen Euro und damit fast 30 Millionen Euro mehr als voriges Jahr zur Verfügung standen.
Mit dem Geld wolle man "bessere Rahmenbedingungen für alle Verkehrsteilnehmer schaffen", so Kühn. Auf der Blasewitzer und Loschwitzer Straße soll das Geholper über Kopfsteinpflaster, Asphaltflicken und hässliche Betonplatten bald der Vergangenheit angehören.
Straßen- und Tiefbauamt experimentiert beim Klimaschutz
Auf den grundhaften Ausbau müssen Anwohner und Verkehrsteilnehmer zwar weiter warten, doch eine Deckensanierung, Radstreifen und wiederhergestellte Gehwege sollen die Lage verbessern. Kosten: 4,5 Millionen Euro, von denen 3,3 Millionen aus der Stadtkasse kommen.
In die Bautzner Straße sollen sogar elf Millionen Euro fließen. Bei den Brücken ist die Fortsetzung der Sanierung des Blauen Wunders sicher das größte Projekt. Allein für den Abschnitt, der im Sommer beginnt, werden 13 Millionen Euro ausgegeben.
Für das Großprojekt Campuslinie über die Nürnberger Straße und die Nossener Brücke sowie für die Königsbrücker Straße erwartet Kühn in diesem Jahr zumindest Baurecht.
Mit Blick auf den Klimaschutz experimentiert das Straßen- und Tiefbauamt bei seinen Projekten mit klimaangepassten Bauweisen wie aufgehellten Asphaltdecken.
Titelfoto: Bildmontage: Steffen Füssel