Pflegeheim-Aufzug seit sechs Wochen defekt: Bewohner fühlen sich eingesperrt
Dresden - Notlage im Pflegeheim "Curata" in Dresden-Friedrichstadt! In dem fünfstöckigen Heim ist seit sechs Wochen der einzige Fahrstuhl ausgefallen. Die Bewohner sind regelrecht eingesperrt, die Pflegekräfte ächzen unter den Lasten, die sie täglich bewegen müssen.
Schon seit dem 9. Juni steht der Fahrstuhl still, weil ein Teil im "oberen Bereich" defekt ist, liest man auf dem Aushang. Fatal für Bewohnerin Heike Lehmann (56), die ohne Rollator nicht gehen kann, kaum Gefühl in den Füßen hat: "Ich wohne seit dem 1. Juni hier im 5. Stockwerk und bin regelrecht eingesperrt."
Dabei sollte der Aufenthalt im Pflegeheim für sie ein Neubeginn werden. Nach künstlichem Koma und fünfmonatigem Krankenhausaufenthalt bezog sie ein Doppelzimmer. Was ihr nun an Bewegung bleibt, sind Spaziergänge mit dem Physiotherapeuten entlang des kurzen Flures.
Die Aufenthaltsräume im unteren Stockwerk hat Frau Lehmann seit sechs Wochen genauso wenig gesehen wie den Himmel. Aber nicht nur sie leidet: "Wenn ich die Pflegekräfte sehe, tut mir das Herz weh, die schleppen sich den ganzen Tag die Treppen hoch und wieder runter."
Für den langen Ausfall nennt der Sprecher des Betreibers Curata vier Gründe: "Fehlersuche", "Einsatz externer Fachkräfte", "Bestellung" und "Lieferung" von Ersatzteilen. Das alles kostet Zeit.
In den nächsten Tagen soll aber eine mobile Vorrichtung angebracht werden, damit die Bewohner aus ihren Räumen wieder an die frische Luft kommen, wird versichert: "Über die Dauer der Anlieferung und Montage wollen wir nicht spekulieren", so der Sprecher von Curata.
Titelfoto: privat