Dresden - Da war der Frust groß! Am zweiten Adventswochenende wollten Fahrgäste vom Dresdner Hauptbahnhof in Richtung Ústí nad Labem (Tschechien) zurückreisen. Doch der Zug fuhr ohne sie ab - aus einem ärgerlichen Grund.
Es war kurz vor 16 Uhr - in wenigen Minuten sollte der Ausflugszug RE20 namens "Vánoční kometa" (übersetzt: "Weihnachtskomet") abfahren.
Angekündigt war die Verbindung auf den Anzeigetafeln für Gleis 12. Dementsprechend standen dort die Reisenden und warteten - letztlich vergeblich, wie der tschechische Sender "TV Nova" berichtet.
Denn der RE20 wurde ohne Ankündigung außerplanmäßig auf Gleis 3, also auf die andere Seite des Bahnhofs verlegt. Pünktlich fuhr der Zug dort ab - ohne die Fahrgäste.
Wütende Reaktionen waren die Folge, wie "TV Nova" aus einer Facebook-Gruppe zitiert: "Wir haben alle die Info angeschrien, manche mehr, manche weniger. Es war Dresdens Schuld, aber es hätte auch unserem Schaffner auffallen müssen, dass nur wenige oder gar keine Leute im Zug waren", schrieb ein Betroffener.
"Zum Glück haben sie uns erlaubt, in den EuroCity einzusteigen", berichtete ein anderer User.
Tschechische Bahn verweist auf deutsche Kollegen
Ein Sprecher von "České dráhy" teilt gegenüber dem TV-Sender mit: "Es tut uns leid, dass der Vorfall in Dresden passiert ist und einige Fahrgäste ihren Anschluss verpasst haben. Es muss jedoch betont werden, dass der Bahnverkehr in Deutschland von der Deutschen Bahn abgewickelt wird."
Das Unternehmen sei für die Abfahrtstafeln zuständig. "Die Tschechischen Bahnen als einer der kooperierenden Beförderer dieser Verbindung (zusammen mit DB Regio) haben keinen Einfluss auf die Information der Fahrgäste an den Bahnhöfen", so der Sprecher weiter.
Man werde die Situation aber analysieren und sich bei den Verantwortlichen nach der Ursache erkundigen.
Die DB erklärte unterdessen auf Anfrage der "DDN" zur Peinlich-Panne, dass der RE20 am betroffenen Tag während seiner Pause anders abgestellt gewesen sei als üblich. Dadurch hätte man bei der Bereitstellung den Gleiswechsel vornehmen müssen.
Warum die Änderung nicht kommuniziert worden ist, könne man derzeit noch nicht sagen. "Wir untersuchen den Fehler, um zukünftig derartige Situationen zu vermeiden", so die DB-Sprecherin.