Paris auf dem Theaterkahn: Dresdner Sängerin wird zur französischen Muse
Dresden - Die französische Sängerin Juliette Gréco (†2020) wird bis heute als "grande dame de la chanson" gefeiert. Unvergessen sind ihre dunkle Stimme und ihre eleganten Gesten, ihre gefühlvoll interpretierten Gedichte von Satre bis Camus. Die Dresdner Altistin Julia Böhme (40) lässt die Muse des Existenzialisten auferstehen - in ihrem Programm "Der Himmel von Paris", am Samstag (20 Uhr) auf dem Theaterkahn.
"Es ist mein erstes Soloprogramm jenseits der Klassik", verrät die Künstlerin, die 2012 an der Semperoper debütierte und sich vor allem der Barockmusik verschrieben hat.
Bei ihren Schritten ins neue Genre wird sie von Hans-Richard Ludewig am Piano und Wolf-Dieter Gööck als Moderator begleitet.
Letzterer kam über eine Gréco-Schallplatte seiner Mutter auf die Idee, das Repertoire der Diseuse neu zu beleben, gespickt mit Episoden aus dem Paris der Bohème.
"In der Schule habe ich Russisch gelernt, beim Studium Italienisch, aber kein Wort Französisch.
Also habe ich Unterricht genommen, zum Glück bin ich sehr sprachaffin.
Trotzdem war es viel Arbeit, ich habe mich sehr intensiv mit den Texten beschäftigt, ebenso wie mit den Gesten der Gréco", erzählt Julia, die sich ganz Diva dafür auch lange Wimpern anklebt.
Die blonde Sängerin schlüpft zwar wie das schwarzhaarige Original in ein schwarzes Kleid, aber nicht in deren Haut.
"Ich interpretiere die Chansons auf meine Art. Die Gréco ist von der Nachkriegszeit geprägt - das macht sie gerade heute aktuell."
Tickets (17-25 Euro) unter Theaterkahn.de, weitere Termine unter: juliaboehme.de
Titelfoto: Fotomontage: Norbert Neumann//imago images/PanoramiC