Ohne Test und Impfung: Flixbus lässt Passagiere am Dresdner Hauptbahnhof stehen
Dresden - Eigentlich sollte es eine entspannte Nachtfahrt von Dresden nach Düsseldorf werden. Doch dann wurden Weronika Pelka und zehn weitere Passagiere einfach am Hauptbahnhof stehen gelassen.
Wie sächsische.de berichtete, erreichte die Dresdnerin am Freitagabend gegen 22.40 Uhr mit 20 weiteren Fahrgästen die Haltestelle der Flixbusse am Dresdner Hauptbahnhof.
Pelka war zufrieden. Der Bus kam und ihrer Reise schien nichts mehr im Weg zu stehen.
Doch als der Fahrer nicht nur die Tickets, sondern auch einen Corona-Impf- bzw. Testnachweis der Passagiere sehen wollte, wurden einige von ihnen stutzig.
Das war ihnen neu – seit wann gilt die 3G-Regelung auch beim Busfahren?
"Ich war überrascht und geschockt, denn Flixbus hatte mich darüber vorher nicht informiert. Dabei hatte ich extra meine Telefonnummer hinterlegt", so Pelka in einem Gespräch mit dem Nachrichtenportal.
Trotzdem beharrte der Fahrer auf seinem Standpunkt: einsteigen durfte nur, wer einen Nachweis dabei hatte. "Und dazu die unverschämte Art des Busfahrers. Er sagte uns immer wieder: Die Chefs wollen einen Test", sagte Pelka.
Doch durfte er das überhaupt?
Nachdem die Beschwerden immer lauter geworden waren, ging es schließlich ins anliegende Flixbus-Büro. Viel brachte das jedoch nicht.
Bus fährt ohne ungeimpfte und nicht getestete Passagiere ab
"Die Mitarbeiterin dort hat aber nur gelacht und wusste nichts von einer Impf- oder Testpflicht", erinnerte sich die Dresdnerin.
Eine Einigung folgte daraufhin nicht. Der Bus machte sich ohne Pelka und die anderen auf den Weg nach Düsseldorf.
"Es geht mir gar nicht um den Test, den hätte ich natürlich gemacht, wenn ich das vorher gewusst hätte", beschwert sie sich nun.
Das Geld für ihr 60 Euro-Ticket hat sie bisher übrigens noch nicht zurückbekommen. Lediglich ein Gutschein wird ihr angeboten – auf den kann sie allerdings gut verzichten.
"Damit werde ich gezwungen, Flixbus erneut zu nutzen. Das möchte ich auf gar keinen Fall."
Flixbus bedauert den Vorfall
Eine Sprecherin des Unternehmens äußerte sich seither gegenüber sächsische.de zu dem Vorfall und erklärte:
"In Deutschland besteht im öffentlichen Nah- und Fernverkehr keine Pflicht, einen Testnachweis vor der Reise vorzulegen. Wir folgen dieser gesetzlichen Vorgabe. Sollten die Passagiere in Dresden tatsächlich aufgrund eines fehlenden Tests von der Reise ausgeschlossen worden sein, bedauern wir das sehr."
Titelfoto: Holm Helis