Obst und Gemüse aus der Region: Bei ihm kaufen die Küchenchefs
Dresden - Wenn die meisten Dresdner schlafen, handelt er mit Äpfeln und Birnen. Sjors Matser (23) eröffnete vorige Woche einen Großhandel für Obst, Gemüse und Kartoffeln.
Ab drei Uhr morgens können Wirte und Küchenchefs im Matser Großhandel auf der Magazinstraße einkaufen.
Trinken die Dresdner ihren Frühstückskaffee - so gegen sieben, acht Uhr - sind Stiegen, Kisten und Paletten schon leer oder wieder im Kühlhaus.
"Innerhalb von zwei Tagen muss jedes Obst oder Gemüse verkauft sein", sagt der junge Mann mit dem holländischen Namen. Der nächtliche Job macht ihm nichts aus. "Ich bin im Großhandel meiner Eltern aufgewachsen."
Nun trägt er selbst Verantwortung für sechs Angestellte und rund 25 Tonnen Obst und Gemüse auf 1200 Quadratmeter Lagerfläche.
"Ich will vor allem die Erzeuger der Region stärken und ihre Produkte anbieten. Ich kaufe nur direkt ein: Salate aus Radebeul, Boxberger Gurken, Großenhainer Kirschen und Erdbeeren."
Was er nicht in Sachsen oder Deutschland einkauft, holt er sich aus Spanien, Holland und Italien.
Matser setzt auf Qualität und Herkunft: "Gerade in Zeiten des Schlachthaus-Skandals ist Transparenz und klare Herkunft bei Lebensmitteln wichtig." Sjors selbst ist keineswegs Vegetarier. Aber: Er liebt Tomaten - 20 Sorten hat er im Angebot.
So unkonventionell jung Sjors ist, so ist auch sein Handel. Paprika, Zwiebeln & Co. teilen sich die Halle mit einer Kabel-Firma. Deren XXL-Rollen lagern in den oberen Regal-Etagen - darunter wartet das Gemüse auf Käufer.
Titelfoto: Holm Helis