So könnte die neue Elbbrücke von Pieschen aussehen
Dresden - Mit dem Fahrrad oder zu Fuß auf kürzestem Weg von Pieschen ins Ostragehege und zurück: Nach dem Aus des Fährbetriebs zwischen beiden Elbseiten Mitte der 90er-Jahre lebt der Traum weiter. Studenten aus Cottbus, Berlin und Dresden haben nun dazu beigetragen, dass dieser wahr werden könnte. Sie ließen im Zuge eines Ideenwettbewerbs ihre Köpfe rauchen. Und siehe da: Einer Jury wurden zwölf Brückenentwürfe vorgelegt. Die sechsköpfige Expertenrunde fällte nun ihr Urteil.
Darin stellt sie fest: Die Arbeit der TU Dresden - ein einseitig aufgehängter Kreisringträger - erfüllt am ehesten die gestellten Anforderungen.
Konkret hatten sich die Studenten zu einem beleuchteten und barrierefreien Leichtbau mit einer Wegbreite von mindestens fünf Metern Gedanken zu machen.
Das Tragwerk sollte technisch, gestalterisch und ökonomisch überzeugen. Auch Baubürgermeister Stephan Kühn (42, Grüne) durfte sein Votum abgeben: "Der Siegerentwurf ist ein architektonischer Hingucker und fügt sich städtebaulich gut ein."
Hintergrund: Derzeit müssen die Dresdner kilometerweit fahren oder laufen, um die Kultur-, Messe- und Sportanlagen entlang des Messerings und der Pieschener Allee beziehungsweise die Einkaufs- und Gastroangebote auf der gegenüberliegenden Elbseite zu erreichen.
Brücke oder Fähre?
Die Brückenvariante ist aber nicht alternativlos. Es gibt weiterhin Überlegungen, eine Fähre einzusetzen. "Gegenwärtig wird geprüft, ob und welche innovativen Fährsysteme zur Anwendung kommen könnten", so Stadtsprecherin Anke Hoffmann.
Die Kosten für Anleger, Fährboot und den barrierefreien Zugang werden aktuell auf rund 6,2 Millionen Euro geschätzt.
Zum Vergleich: Ein Brückenbau könnte 60 Millionen Euro und mehr verschlingen. Der dabei von der Stadt ins Gespräch gebrachte Standort in Mickten steht jedoch im Widerspruch zu einer Expertise, die ihr seit November 2014 vorliegt.
Darin wird eine Elbquerung zwischen Altpieschen und dem Ostragehege empfohlen. Weil die Verfasser des Papiers dort das höchste Nutzerpotenzial sehen.
Stephan Kühn: "Eine Entscheidung ist erst im Zusammenhang mit dem Dresdner Mobilitätsplan 2035+ zu erwarten."
Titelfoto: TU DD