Neue Details zum Einsatz im Dresdner Hechtviertel: Sechs Polizisten mussten ins Krankenhaus
Dresden - Am gestrigen Mittwoch kam es zu einem dramatischen Polizeieinsatz im Dresdner Hechtviertel, bei dem ein Mann zunächst mit einer Waffe aus seinem Wohnungsfenster schoss und später ums Leben kam. Die Feuerwehr liefert nun neue Information zu dem Vorfall!
Bislang war durch Mitteilungen der Dresdner Polizeidirektion lediglich bekannt, dass der mittlerweile identifizierte 26-Jährige ab circa 14.30 Uhr in der Rudolf-Leonhardt-Straße in der Leipziger Vorstadt für Gefahr gesorgt hatte.
Er feuerte mit einer Schreckschusspistole aus seinem Fenster und warf sie nach den alarmierten Polizeikräften. Im Laufe des Nachmittags und des Abends kam es dann zu einem SEK-Einsatz und einem Feuer in der Wohnung des Mannes, letzten Endes hätten die Einsatzkräfte nur noch "eine leblose Person" in der Wohnung finden können.
Viel mehr Details waren vorerst noch nicht bekannt, da die Ermittlungen der Polizei noch laufen. Ein Bericht der Dresdner Feuerwehr bringt nun aber mehr Licht ins Dunkel.
Demnach forderte die Polizei um 21.45 Uhr Unterstützung an, da im ersten Obergeschoss des Mehrfamilienhauses Flammen und dichter Brandrauch zu sehen waren. "Nachdem Polizeikräfte den Einsatzbereich der Feuerwehr gesichert hatten, gingen mehrere Trupps unter Atemschutz zur Brandbekämpfung im Innenangriff vor", heißt es in der Mitteilung.
In der brennenden Wohnung hätte man dann eine "bewusstlose Person" entdeckt und sie anschließend ins Freie gebracht. Der Rettungsdienst habe sofort mit Reanimationsmaßnahmen begonnen - jedoch ohne Erfolg.
Sechs Polizisten müssen verarztet werden, die Bewohner des Hauses waren alle in Sicherheit
Gleichzeitig musste die Feuerwehr auch noch sechs Polizisten mithilfe von Brandfluchthauben vom Dach des Gebäudes retten. Sie hatten Brandrauch eingeatmet, deshalb mussten sie vor Ort notärztlich versorgt und dann in Krankenhäuser gebracht werden.
Nach der erfolgreichen Löschung des Feuers stellte man in dem Mehrfamilienhaus in der Rudolf-Leonhardt-Straße erhöhte CO-Werte fest, also musste das Gebäude aufwändig belüftet werden.
Andere Bewohner des Hauses waren derweil nicht in Gefahr, da die Polizei sie zuvor schon wegen des Einsatzes am Nachmittag evakuiert und zwischenzeitlich in Bussen der Dresdner Verkehrsbetriebe untergebracht hatte. Nach der Kontrolle und Belüftung aller Wohnungen war die Gefahr gebannt und sämtliche Bewohner konnten wieder zurückkehren.
Laut der Feuerwehr-Mitteilung waren insgesamt 60 Rettungskräfte vor Ort - die zahlreichen Polizisten und das Sondereinsatzkommando wurden in dieser Zahl aber nicht mit einberechnet. Um 2.22 Uhr wurde der Feuerwehreinsatz dann für beendet erklärt.
Originaltext vom 20. Oktober 11.12 Uhr, aktualisiert um 14.57 Uhr
Titelfoto: Roland Halkasch