Neue Betrugsmasche nimmt Dresdens Gastwirte ins Visier
Dresden - Dreiste Post in Dresdens Gourmet-Szene: Bei Promi-Wirt Steffen Zuber (62, "Estancia") flatterte gefälschte Post vom Bundeszentralamt für Steuern (BZSt) ein.

Er erkannte den Betrug, zeigte ihn an. Doch er ist nicht der einzige Betroffene, denn offenbar gehen die Betrüger auf Masse.
Am 23. April flatterte die E-Mail bei Zuber ein, angeblich vom BZSt: "Man ist als Unternehmen ja veröffentlichungspflichtig, was den Jahresabschluss angeht", erklärt der Gastronom. "Da stand, dass wir das nicht getan hätten und ein Ordnungsgeld von 213,50 Euro zahlen müssten. Doch mich hat gleich irritiert, dass das per E-Mail kam."
Ein zweiter Blick machte den Betrug offensichtlich: Das Ordnungsgeld sollte auf ein spanisches Konto überwiesen werden, auch fehlte bei Zubers Postleitzahl die Null.
Auch im "Genuss-Atelier" flatterte das Schreiben am selben Tag ein. "Es war gut gemacht", so Gastronomin Nicole Blonkowski (36). "Aber nicht gut genug. Trotzdem ist es wirklich traurig, dass jetzt, wo viele sowieso verunsichert sind, so etwas verschickt wird." Im "Genuss-Atelier" landete die E-Mail sofort im digitalen Papierkorb.
Da hinter dem Restaurant eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) steckt, war der Betrug zu offensichtlich. Bei einer solchen Firma besteht schlichtweg keine Veröffentlichungspflicht.

Die Polizei ermittelt

"Wir ermitteln wegen Betrugs", bestätigt ein Polizeisprecher.
Auch das echte Bundeszentralamt für Steuern warnt mittlerweile auf seiner Homepage: "Die Empfängerinnen und Empfänger erhalten von der Absender-Adresse info@bzst-zahlungsfrist.com bzw. von ähnlichen E-Mail-Adressen, die eine offizielle E-Mail-Adresse des Bundeszentralamtes für Steuern suggerieren, eine betrügerische E-Mail", heißt es dort.
"Der E-Mail ist teilweise ein pdf-Dokument beigefügt, bei dem es sich angeblich um einen Bescheid vom Bundeszentralamt für Steuern handeln soll."
Titelfoto: Bildmontage: Petra Hornig, Tobias Koch, Ove Landgraf