Nächster Schlag für umstrittenen Dresdner Stadtrat und Ex-Anwalt: Frank Hannig ist pleite
Dresden - Rathaus-Politiker Frank Hannig (52, Freie Wähler) ist pleite. Wie das Amtsgericht Dresden mitteilt, wurde am Montag ein Insolvenzverfahren über das Vermögen des umstrittenen Dresdner Stadtrats und Rechtsanwalts mit schillerndem Ruf eröffnet. Für den 52-Jährigen ist es der nächste Tiefschlag in einer ganzen Reihe.
Hannig, der unter anderem als Strafverteidiger im Fall der "Arnsdorfer Bürgerwehr", die 2016 einen irakischen Flüchtling an einen Baum gefesselt hat, und des Mörders des Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke (1953-2019) bundesweit bekannt wurde, ist seit 5. Oktober außerdem kein Anwalt mehr.
Das wurde bereits Anfang November öffentlich. Zuvor fehlte er bei mehreren Prozessen. Hannig wollte nach eigener Aussage aus gesundheitlichen Gründen eine Auszeit nehmen und habe seine Zulassung deshalb selbst abgegeben.
Gegen ihn läuft derzeit aber auch ein Strafverfahren. Dabei geht es um Ermittlungen wegen des Verdachts der Geldwäsche, die im Frühjahr 2021 zu einer Hausdurchsuchung in Hannigs Kanzlei und Wohnung geführt haben.
Eine mögliche Verurteilung könnte auch Auswirkungen auf das Insolvenzverfahren haben. Denn Hannig wird eine Befreiung von Schulden in Aussicht gestellt. Dafür muss er allerdings seinen Pflichten nachkommen und darf nicht wegen einer Straftat zu einer Geldstrafe von mehr als 90 Tagessätzen oder einer Freiheitsstrafe von mehr als drei Monaten verurteilt werden.
Darüber hinaus bedeutet das Insolvenzverfahren, dass Hannig nun nicht mehr über sein Vermögen verfügen und auch keine Rechnungen mehr stellen kann. Als Insolvenzverwalter wurde ein anderer Dresdner Anwalt eingesetzt.
Titelfoto: Eric Münch