Preiserhöhung zum Jahreswechsel: Schulessen kostet jetzt bis zu 7 Euro!
Dresden - Immer mehr Dresdner Familien müssen sparen. Manche Eltern überlegen bereits, ihr Kind von der Schulspeisung abzumelden. Denn angesichts überall steigender Kosten erhöhten auch die Caterer zum Jahreswechsel ihre Preise mit zum Teil über zehn Prozent.
Zu ihnen gehört auch "Vielfaltmenü". Das Berliner Unternehmen beliefert in Dresden 140 Einrichtungen, gibt täglich 12.700 Mahlzeiten in Schulen und Kitas aus.
Die Anpassungen der Preise waren wegen der gestiegenen Lebensmittel- und Energiekosten sowie der Rückkehr der Mehrwertsteuer auf 19 Prozent nötig, so das Unternehmen.
Geschäftsführer Markus Grube: "Wir versuchen stetig, unsere Prozesse zu optimieren und auf diese Weise Kindern auch bei steigenden Kosten ein gesundes und bezahlbares Essen zu ermöglichen."
Nach TAG24-Informationen haben auch die anderen großen Caterer (Gourmetta, RWS, La Ola) zum Jahreswechsel die Preise erhöht.
Eine Mahlzeit in Dresden kostet je nach Caterer und Standort nun zwischen 3,50 und knapp sieben Euro. An die Eltern gingen bereits erste Informationsschreiben raus. Von Gourmetta hieß es, man arbeite an neuen Konzepten, um die zusätzliche Belastung für Kunden so gering wie möglich zu halten.
Zur genauen Höhe der Preissteigerungen wollten sich die einzelnen Unternehmen nicht äußern.
Nicht zulasten der Beschäftigten sparen
Indes fordert Romy Grahnert (35), Vertreterin der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten, nicht zulasten der Beschäftigten in der Küche zu sparen.
"Es geht hier um die Grundversorgung unserer Kinder. Dafür bedarf es anständig bezahlter Fachkräfte." Sie plädiert dafür, dass die öffentliche Hand das Schulessen bezuschusst.
Ähnlich argumentiert Stadträtin Dana Frohwieser (46), bildungspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion. "Wir brauchen hier einen neuen gesellschaftlichen Konsens. Bislang sehen das viele als ausschließliche Angelegenheit der Eltern."
Die Stadt teilte mit, dass die Essen-Teilnehmerquote seit 2018 von 57 auf 52 Prozent zurückgegangen ist.
"Diese Entwicklung hängt jedoch von verschiedenen Faktoren ab, nicht nur von den Preisen, sondern etwa auch dem Hinzukommen oder Wegfallen mancher Schulstandorte", erklärt Bildungsbürgermeister Jan Donhauser (54, CDU).
Zudem würden bereits heute sozial benachteiligte Schüler über das Paket "Bildung und Teilhabe" bei der Schulspeisung unterstützt.
Titelfoto: Gero Helm