Nach acht Jahren Bauzeit: Neue TU-Dresden-Zentrale endlich fertig
Dresden - Was haben der Fritz-Foerster-Bau auf der Mommsenstraße, die Elbphilharmonie und der BER gemeinsam? Die Fertigstellung aller drei Bauten dauerte deutlich länger, als das ursprünglich mal geplant war. Doch am heutigen Montag war es endlich so weit. In einer feierlichen Zeremonie - begleitet von Gitarre, Saxofon und Camila Cabellos "Havanna" - bekam die TU Dresden den Schlüssel zu ihrem neuen Verwaltungssitz überreicht.
Ursprünglich hatten die Verantwortlichen beim Baustart 2014 einmal geplant, in drei bis vier Jahren mit dem Umbau fertig zu sein. Eine umfangreiche Quecksilber-Dekontaminierung sowie Arbeiten zur Geruchsneutralisation in dem ehemaligen Chemie-Gebäude trieben die Bauzeit ins gefühlt Endlose - und die Kosten in die Höhe.
Ganze 56,5 Millionen Euro mussten investiert werden, einen Löwenanteil davon übernahm der Freistaat. Der schickte seinen Finanzminister Hartmut Vorjohann (59, CDU), um Uni-Rektorin Ursula Staudinger (63) den symbolischen Schlüssel zu überreichen.
"Exzellentes Bauen ist oft kein leichtes Bauen", so Vorjohann. "Mit der Fertigstellung bekommt die Exzellenz-Universität Dresden ein repräsentatives Verwaltungsgebäude im Herzen des Campus mit 410 modernsten Arbeitsplätzen."
Die verteilen sich auf eine Nutzfläche von 7400 Quadratmetern (etwas mehr als ein Fußballfeld). 4000 Steckdosen sollen für eine optimale Versorgung mit Strom sorgen, Seminarräume, ein Hörsaal und das ServiceCenterStudium (SCS) machen den Neubau auch für die mehr als 30.000 Studis zugänglich.
TU-Dresden-Rektorin Staudinger freut sich über sanierten Fritz-Foerster-Bau
"Eine exzellente Universität braucht auch einen exzellenten Campus. Nach diesem Prinzip wollen wir (ihn) weiterentwickeln und die wertvolle historische Bausubstanz mit dem Neuen verbinden. Mit dem Fritz-Foerster-Bau ist dies hervorragend gelungen", freut sich auch Uni-Rektorin Staudinger.
Nun können "wir dieses besondere Baudenkmal im Herzen unseres Campus' mit Leben füllen". "Mögen alle Nutzer sich wohlfühlen und von diesem schönen Gebäude profitieren."
Schön ist der Foerster-Bau - Foerster war übrigens Chemiker und Direktor vom TU-Vorläufer Technischen Hochschule Dresden - wirklich. Gebaut wurde er zwischen 1922 und 26. Zunächst entstanden zwei Flügelbauten, später der Mittelteil mit großem Hörsaal. Architektonisch lehnt sich das Backsteingebäude an die Reformarchitektur an, weist aber auch expressionistische, Jugendstil- und Art-Decor-Elemente auf.
700 bleiverglaste Fenster in 70 verschiedenen Ausführungen, eine Kassettendecke und historisch restaurierte Trinkbrunnen heben ihn von den praktischen Bauten unserer Zeit ab.
Titelfoto: Bildmontage: Petra Hornig