Nach 65 Jahren: Die St. Benno-Buchhandlung gibt auf
Dresden - Eine Dresdener Institution steht vor dem Aus: Die St.-Benno-Buchhandlung an der Schloßstraße macht zu.
Chefin Christiane Königsmann ist schwer enttäuscht: "Ich kann die Miete einfach nicht mehr bezahlen. Auch der Onlinehandel macht uns schon länger schwer zu schaffen." Der Räumungsverkauf beginnt am 14. Dezember und wird bis 9. Januar dauern.
Seit 1955 gibt es die katholische Buchhandlung, seit 1964 unter Regie der Familie. Zunächst an der Schweriner Straße, vorübergehend an der Ostra-Allee, seit März 1999 im "Haus der Kirche" des Bistums Dresden-Meißen.
5300 Euro Miete - das sei mehr als alle anderen in einer speziellen Liste registrierten katholischen Buchhandlungen zahlen müssten, klagt die Geschäftsführerin, die den Laden vom Vater übernahm.
Zuletzt sollte die Miete sogar angehoben werden. Königsmann widersprach. Vom Bistum kam keine Reaktion.
Trotz Streitereien: Bistum bedauert Abschied der Buchhandlung
Erst ein persönliches Gespräch jüngst brachte Klärung - dass nichts angehoben wird - zu spät. Denn auch der Parkplatz vorm Laden war gekündigt worden.
Über den einzigen Gemeinschaftsraum hinter den Ladenflächen gab es ebenfalls lange Zank mit dem Hauseigentümer und Vermieter Kirche.
Nun sind alle Mitarbeiter untergebracht, haben einen anderen Job oder gehen in den Ruhestand.
Das Bistum bedauerte den Abschied. Was künftig aus den Geschäftsräumen werden soll, "ist noch völlig offen", so Bistumssprecherin Elisabeth Meuser.
Titelfoto: Steffen Füssel