Nach 25 Jahren Dauerzoff: Wird die Königsbrücker Straße jetzt einfach im Bestand saniert?
Dresden - Seit 25 Jahren tüftelt Dresden an der Sanierung der Königsbrücker Straße. Mehr als vier Millionen Euro gaben Rathaus und Verkehrsbetriebe für Planungen und Variantenuntersuchungen aus. Passiert ist nichts. Jetzt könnte Anfang 2022 die Notbremse gezogen werden.
"Wenn du ein totes Pferd reitest – steig ab! Wir wollen wissen, ob uns die aktuelle Planungsvariante noch trägt - oder aber konsequent absteigen, wenn das Pferd tot ist", sagt der Bauexperte der Linken, Tilo Wirtz (54).
Was ist passiert? Nach unzähligen Diskussionen, Planungen und Änderungen steht seit 2016 eigentlich eine beschlossene Ausbau-Variante für die Königsbrücker Straße zwischen Albertplatz und Stauffenbergallee fest.
Diese ist "stadtteilverträglicher" als die vorher geplante Variante, dennoch müssten 122 Bäume gefällt werden. Zudem würde die Straße teils deutlich breiter.
Doch noch immer sind diese Planungen kaum vorangekommen. Vor allem ist unklar, wann ein Baustart erfolgen könnte.
Linke bringt Lösung auf den Weg, ansonsten bleibt für die Königsbrücker Straße nur ein "letzter Ausweg"
Sehr wahrscheinliche Klagen drohen den Ausbau weiter zu verzögern. Auch Klimaschutz-Diskussionen sind mittlerweile deutlich anders als noch vor fünf Jahren.
Per Antrag will die Linke daher jetzt erreichen, dass im Rathaus letztmals alle Hebel in Bewegung gesetzt werden, um die mit den Stimmen von Linken, Grünen und SPD beschlossene Planung aus 2016 doch noch in Schwung zu bringen.
Hat das keine Aussicht auf Erfolg, soll stattdessen eine genehmigungsfreie Sanierung im Bestand als "letzter Ausweg" umgesetzt werden.
Ein wichtiges Signal für Martin Schulte-Wissermann (50). Exakt dafür kämpft der Pirat mit seiner Bürgerinitiative seit Jahren. "Jeder weiß, dass die aktuellen Planungen völlig überdimensioniert sind. Die Linke hat den Arsch in der Hose, das Thema nun endlich anzugehen."
Titelfoto: Steffen Füssel