Monatelang stand er in der Werkstatt: Dresdens erster Elektrobus endlich wieder unter Strom
Dresden - Mehr als ein Jahr war er in Werkstätten "gefangen": Dresdens erster E-Bus musste aufgrund eines technischen Defekts nach rund sechs Jahren Einsatz im November 2021 vorübergehend aus dem Betrieb genommen werden. Gestörte Lieferketten verzögerten die Reparatur erheblich. Am Montag konnte der Bus nun endlich wieder durch die Stadt rollen.
"Dieses Fahrzeug macht einfach Spaß. Es ist total ungewohnt, diese ganze Elektrotechnik zu spüren", sagt Omnibusfahrer Robert Stolzenbach (39), der in den Morgenstunden mit dem zwölf Meter langen Niederflurbus die ersten Fahrten auf der Linie 85 (Löbtau Süd - Niederwaldplatz Striesen) unternahm. "Bislang läuft alles ohne nennenswerte Probleme."
Er selbst ist als Teamleiter bei der Dresdner Verkehrsservicegesellschaft (DVS) tätig und kennt den Bus des Herstellers Solaris seit Anbeginn. Im Jahr 2015 absolvierte er mit ihm die ersten Probe- sowie Linienfahrten. "Wir haben damals auf der Linie 79 von Übigau nach Mickten das Thema Elektromobilität getestet", erzählt der 39-Jährige.
Über viele Jahre sei der Solaris-Bus der einzige E-Bus in Dresden gewesen. Ende 2021 verschwand er dann aus dem Stadtbild. "Der Druckluftkompressor war defekt", erklärt Busflotten-Chef Robert Roch (53). Das Fahrzeug musste für ein halbes Jahr nach Posen (Polen) ins Solaris-Werk.
Dort erfolgte die Reparatur samt aufwendigem Umbau.
Anfang Januar kam der Bus nach langem Warten zurück. Mit seiner auffälligen Beklebung wird er nun auf der Linie 85 unterwegs sein und auch den Bereitschaftsdienst unterstützen. Stolzenbach: "Vom Betriebshof Gruna aus kann er somit Busse kurzfristig ersetzen."
Titelfoto: Steffen Füssel