Mitten in der City: Dresden hat ein Ukrainisches Haus
Dresden - Dresden hat jetzt ein "Ukrainisches Haus". Am Montag wurde die Begegnungsstätte im Untergeschoss der QF-Passage am Neumarkt eröffnet.
Auf den 200 Quadratmetern wird Begegnung vom ersten Tag an gelebt. Im Kinderzentrum tummeln sich Mütter mit ihren Babys zum Austausch. Ein paar Meter weiter wirken Künstler an Staffeleien.
Geplant sind Bibliothek, Kino-Club, Sprachkurse (Deutsch und Ukrainisch), Jugendaustausch, Stammtisch, Kulturveranstaltungen. Ziel ist es, die deutsch-ukrainischen Beziehungen zu entwickeln und der ukrainischen Kultur Raum zu geben.
"Endlich haben wir ein Ukrainisches Haus in Dresden, es soll ein Hafen, ein Zuhause sein", sagt Tetiana Ivanchenko (35), Projektleiterin und Vorsitzende des Vereins "Plattform Dresden", dessen Mitglieder in Zusammenarbeit mit dem Ukrainischen Koordinationszentrum und der Gemeinde St. Michael die Begegnungsstätte in nur wenigen Wochen aufbauten.
Sie renovierten nachts, organisierten die erste Ausstattung in ihrer Freizeit - ehrenamtlich. "Wir hatten uns mehrere Räume angeschaut und sind so froh, jetzt hier zu sein", so Natalija Bock (47), Sprecherin der ukrainischen Community.
OB Hilbert: "Wir wollen alles für ein gutes Ankommen tun"
Für ein Jahr übernimmt die Stadt die Miete von 1300 Euro (netto) im QF, die eigentlich nur eine Betriebskostenpauschale (ohne Strom) ist. "Wir wollen alles für ein gutes Ankommen tun", verspricht OB Dirk Hilbert (51, FDP) zur Eröffnung.
Zurücklehnen können sich die Organisatoren indes nicht: nur bis Ende dieses Jahres unterstützt die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt die Aktivitäten des Ukrainischen Hauses. "Ab Januar sind wir auf Spenden angewiesen", so Bock.
Knapp 7300 Geflüchtete aus der Ukraine leben in Dresden. Dazu kommen 3000 Ukrainer, die schon vor dem Kriegsausbruch hier waren. Info: plattform-dresden.de
Titelfoto: Eric Münch, Holm Helis