Mit Highspeed von Dresden nach Tschechien: Video gibt spannenden Einblick in Neubaustrecke

Dresden/Prag - Es ist ein Mammutprojekt, das die Deutsche Bahn (DB) zwischen Dresden und Tschechien stemmen will. Zur deutlichen Reduzierung der Reisezeiten soll ab 2032 im Abschnitt Heidenau - Chabařovice der längste Eisenbahntunnel Deutschlands entstehen. Einen ersten Vorgeschmack darauf gibt nun ein Video.

Eine Neubaustrecke soll die Reisezeit zwischen Dresden und Prag auf lediglich eine Stunde begrenzen.
Eine Neubaustrecke soll die Reisezeit zwischen Dresden und Prag auf lediglich eine Stunde begrenzen.  © DB InfraGO

In Zusammenarbeit mit der Leipziger Firma "Vectorvision" hat Infrastruktur-Betreiber DB InfraGO eine spannende Animation auf dem offiziellen YouTube-Kanal des Projekts veröffentlicht. Sie zeigt, wie der Verkehr aus und in Richtung tschechischer Grenze später aussehen könnte.

Entsprechend der Vorplanungen wird die Bestandsstrecke zwischen Dresden und Heidenau ausgebaut. Es sollen 92 Weichen sowie 46 Kilometer Gleise neu errichtet beziehungsweise auch teils umgebaut werden.

So will man künftig eine Überholmöglichkeit zwischen Reick und Strehlen sowie mehr Kapazität in Niedersedlitz durch vier neue Gleise schaffen. Auch in Heidenau soll es mehr Ausweichmöglichkeiten geben.

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Es folgt die wohl größte Herausforderung - der neue Erzgebirgstunnel, der erst vor wenigen Wochen durch zwei klagende Kommunen für Schlagzeilen gesorgt hat.

Im Zuge des Projekts ist zwischen Dresden-Reick und Strehlen ein Überholgleis in Planung.
Im Zuge des Projekts ist zwischen Dresden-Reick und Strehlen ein Überholgleis in Planung.  © DB InfraGO
Der Gleisbereich von Heidenau soll deutlich ausgeweitet werden.
Der Gleisbereich von Heidenau soll deutlich ausgeweitet werden.  © DB InfraGO
Über eine Rampe und ein Kreuzungsbauwerk könnten die Fernzüge in den Erzgebirgstunnel gelangen.
Über eine Rampe und ein Kreuzungsbauwerk könnten die Fernzüge in den Erzgebirgstunnel gelangen.  © DB InfraGO

Das Mega-Projekt im Video

Errichtung von zwei Tunnelröhren über Zwischenangriff auf deutscher Seite

Der Tunnelbau soll über einen Zwischenangriff realisiert werden.
Der Tunnelbau soll über einen Zwischenangriff realisiert werden.  © DB InfraGO

Das komplexe Bauwerk soll circa 30 Kilometer lang werden und für Geschwindigkeiten von 200 km/h ausgelegt sein. Die Überwachung der Züge erfolgt über das ETCS (European Train Control System).

Zwei Röhren verlaufen bis zu 600 Meter tief unter dem Gelände. Sie sollen auf Höhe des Bahretaler Ortsteils Niederseidewitz mithilfe eines Zwischenangriffs in zwei Richtungen errichtet werden. Dafür kommen Tunnelbohrmaschinen sowie ein Spritzbeton-Vortrieb zum Einsatz.

Die Portale auf deutscher und tschechischer Seite erhalten Hauben-Bauwerke, die den Tunnelknall (auch genannt "Sonic-Boom-Effekt") verhindern sollen.

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Auf Höhe des Bahretaler Ortsteils Göppersdorf ist zudem ein Evakuierungs- und Rettungspunkt geplant. Dort können Personen im Havariefall in einem gesicherten Bereich unterkommen und mittels Bus über einen Stollen ins Freie gebracht werden.

Zwei Tunnelbohrmaschinen könnten zur Anwendung kommen.
Zwei Tunnelbohrmaschinen könnten zur Anwendung kommen.  © DB InfraGO
Hauben-Bauwerke dienen zur Vermeidung des Tunnelknalls.
Hauben-Bauwerke dienen zur Vermeidung des Tunnelknalls.  © DB InfraGO

"Dieses grenzübergreifende Projekt wird nicht nur die Verbindung zwischen Deutschland und Tschechien verbessern, sondern auch als technologische Meisterleistung in die Geschichte eingehen", lässt das Projektvideo verlauten.

Titelfoto: Montage: DB InfraGO (2)

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