Millionen-Sanierung! Frischekur für die DDR-Platten am Goldenen Reiter
Dresden - Es tut sich was rund um den Goldenen Reiter am Neustädter Markt! Im Sommer soll die Sanierung des östlichen Kracht-Brunnens fertig werden, auch der benachbarte Keramikbrunnen am Jägerhof mitsamt Vorplatz ist noch dieses Jahr dran. Und endlich hat auch für viele Bewohner das lange Warten ein Ende: Vonovia lässt die maroden DDR-Platten sanieren, richtet gerade die Baustelle ein.

Die unsanierten WBS 70-Platten im östlichen Teil des Neustädter Marktes (Hausnummer 8-14) neben dem Eiscafé Venezia muten an wie Überbleibsel aus dem Sozialismus. Nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wurde ab 1974 ein neues Quartier mit Bauten des industriellen Wohnungsbaus samt Geschäften und Gastronomie in den Erdgeschossen errichtet.
Gisela Werner (86) ist eine der ersten Mieterinnen, die in die 1977 fertig gestellte Platte einzogen war. "Das waren begehrte Wohnungen", sagt die langjährige Kindergärtnerin.
"In den letzten Jahren sind aber viele Nachbarn ausgezogen." Vielleicht auch, weil die Fünfgeschosser seit Jahrzehnten immer mehr bröckelten, zumindest nach außen heruntergekommen wirken.
"Elektrik und Wasser hatten sie aber gemacht", sagt die Vonovia-Mieterin. "Und wenn sie jetzt noch sanieren, wird's noch besser."

Für fünf Millionen Euro! Plattensiedlung am Goldenen Reiter wird saniert

Gut fünf Millionen Euro steckt der Großkonzern in die Platte, die seit 2021 mit unter Denkmalschutz steht.
"Wir sanieren die Gebäude energetisch und machen auch umfangreiche Instandhaltungsarbeiten", sagt Sprecher Matthias Wulff (48).
Heißt: verbesserte Wärmedämmung an den Außenwänden, neue Fenster, Haus- und Wohnungstüren, Heizungsrohre, Türvordächer sowie Außenbeleuchtung.
Die alten Balkone werden abgerissen und durch neue ersetzt, die ans Original angelehnt sein sollen. 70 Wohnungen (rund die Hälfte leer) sind betroffen, die Bewohner können während der Arbeiten bleiben. Man spreche sich mit allen ab, um die Beeinträchtigungen möglichst gering zu halten, so Wulff.


"Für Galeristen und Künstler ist das einer der zentralsten Orte der Stadt, wo es noch bezahlbare Mieten gibt", sagt Ralf Lehmann (64), der sich mit seiner Galerie im Erdgeschoss eingerichtet hat.
"Da bei uns im Inneren nichts saniert wird, sollen die Mieten weiter stabil bleiben." Das Ende der Arbeiten war zuletzt für Ende 2026 vorgesehen.
Titelfoto: Fotomontage: Eric Münch (2)