Millionen-Gewinn: Schmutziges Geschäft mit Fake-Ariel-Waschmittel

Dresden - Nicht nur sauber, sondern rein? Die Waschmittelgeschäfte des Heilbronners Barsoum C. (57) waren weder das eine noch das andere: 99-mal schickte er einen Laster mit "Ariel"-Kartons los, doch in den Packungen steckte billigstes Waschpulver - und selbst das war noch mit Kochsalz gestreckt.

Hier lagerte er die Fälschungen zwischen.
Hier lagerte er die Fälschungen zwischen.  © Steffen Füssel

Da half auch Tarnung nichts: Anfang 2015 beschlagnahmte der Zoll in Frankreich gefälschtes Waschmittel und Rasierklingen. 

Die Spur führte zu einer Spedition in Dresden. 

Die hiesigen Behörden nahmen die Ermittlungen auf, fanden in der Magdeburger Straße tatsächlich Paletten mit gefälschtem "Ariel". 

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Die Spedition sagte, ein Toni Zalin hätte das dort eingelagert, dieser komme immer mit einem schwarzen BMW mit Heilbronner Kennzeichen vorbei, um zu bezahlen. 

"Wir haben gesagt, sie soll uns bitte informieren, wenn er wiederkommt", sagt Zollfahnder Frank Schröter (39) vor dem Dresdner Amtsgericht aus. "Er hat sich den Kollegen dann auch als Toni Zalin vorgestellt." 

Wenig später gab er aber zu, Barsoum C. zu sein. Der Zoll beschlagnahmte Rechner, Handy und Unterlagen.

In den 99 Lastern war billiges Waschmittel gestreckt mit Kochsalz

Barsoum C. (57) musste sich am Mittwoch wegen Waschmittel-Schwindels vor dem Dresdner Amtsgericht verantworten.
Barsoum C. (57) musste sich am Mittwoch wegen Waschmittel-Schwindels vor dem Dresdner Amtsgericht verantworten.  © Thomas Türpe
Auf dem Karton stand "Ariel", darin steckte Billigpulver und Kochsalz.
Auf dem Karton stand "Ariel", darin steckte Billigpulver und Kochsalz.  © PR

Ergebnis der Ermittlungen: Über Barsoum C. liefen zwischen 17. August 2012 und 3. Februar 2015 ins gesamt 319.119 Kartons mit rund 1665 Tonnen gefälschtem Waschmittel. 

In den 99 Lastern war billiges Waschmittel gestreckt mit Kochsalz. 

Wäre es echtes "Ariel" gewesen, wären die Lieferungen rund vier Millionen Euro wert gewesen. Die Fälschung kostete vermutlich nur 1,6 Millionen. 

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Sie landete bei Großhändlern unter anderem in England, Griechenland, Schweden oder Spanien. 

Barsoum C. gesteht die Taten, will aber nur ein Vermittler gewesen sein. Der Zoll sah in ihm eher den Organisator. 

Tatsächlich hatte sich der in Syrien geborene Heilbronner über Herstellung und Streckung von Waschmittel informiert. Auch ist er genau wegen "Ariel"-Fälschung schon vorbestraft. "Ich werde das in Zukunft nie wieder tun", verspricht er. 

Urteil: zwei Jahre auf Bewährung.

Titelfoto: Thomas Türpe

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