Millionen für neues "Sonnenstrahl"-Elternhaus: Mit seinem Nachlass macht sich Olaf Böhme unsterblich
Dresden - Das Erbe des Dresdner Kabarettisten Olaf Böhme (†66) macht es möglich: Der Verein "Sonnenstrahl" kann sich einen lang gehegten Traum erfüllen. Bis Ende 2023 soll auf dem Klinik-Campus auf der Schubertstraße ein dringend benötigter Neubau entstehen - das Elternhaus auf der Goetheallee platzt seit Langem aus allen Nähten.
Böhme war 2019 an Leukämie verstorben. Er hatte sein komplettes Vermögen zu gleichen Teilen der Succow-Naturschutz-Stiftung in Greifswald und dem Dresdner Verein "Sonnenstrahl", der sich um krebskranke Kinder und deren Familien kümmert, hinterlassen. Zu Böhmes Erbe zählten eine Kunstsammlung und ein 18.000 Quadratmeter großes Anwesen mit dreiteiligem Gebäude-Ensemble in Klipphausen.
Aus dem Verkaufserlös fließt nun eine Million Euro in den fünfgeschossigen Neubau mit Tiefgarage, in dem sich alles um das Wohl von Kindern und Jugendlichen dreht. "Wir ziehen mit unseren Büros, mit der Beratungsstelle und allen Therapieangeboten inklusive eines 80 Quadratmeter großen Sportsaales ein, in die zweite bis fünfte Etage", so Vereins-Chef Andreas Führlich (37).
"Das Haus steht nur 50 Meter von der Kinderkrebstation entfernt - das eröffnet uns viele Möglichkeiten. Da wir in Teilen aus unserem Elternhaus in der Goetheallee ausziehen, können wir dort weitere fünf Elternwohnungen einrichten."
Denn der Bedarf steigt ständig. Auch durch die supermoderne Protonentherapie der Uniklinik, mit der krebskranke Kinder aus ganz Sachsen behandelt werden.
Zwei Etagen für das Kinder-Palliativ-Zentrum und das Projekt "Childhoodhouse"
"Doch auch die beste Therapie ist auf begleitende Therapieangebote, Beratung und Nachsorge angewiesen. Diese Arbeit leistet 'Sonnenstrahl'", so Klinikvorstand Prof. Michael Albrecht (72). "Deshalb hat die Uniklinik ihr Bebauungsrecht auf dem Grundstück des Freistaates an den Verein abgegeben."
Im Gegenzug werden die unteren zwei Etagen des insgesamt fünf Millionen Euro teuren Neubaus an das Kinder-Palliativ-Zentrum und das Projekt "Childhoodhouse" vermietet. Das 15-köpfige Team des Palliativ-Zentrums betreut jährlich sachsenweit rund 100 Kinder und Jugendliche mit schweren chronischen, lebensverkürzenden Erkrankungen und deren Familien.
Das Projekt "Childhoodhouse" bietet jungen Missbrauchsopfern Hilfe an.
Titelfoto: Holm Helis