Messer-Attacke auf Touristen in Dresden: Der Täter ist noch immer auf der Flucht
Dresden - Tödlicher Messerangriff auf Touristen: Mitten in der Dresdner Altstadt, wenige Schritte vom Residenzschloss entfernt, wurde Sonntagabend ein Tourist (55) aus Krefeld getötet, ein weiterer Mann (53) aus Köln schwer verletzt. Der Täter entkam, zurück blieb ein blutverschmiertes Küchenmesser. Die Fahndung läuft auf Hochtouren.
Mehrfach hatte der Täter offenbar auf die beiden befreundeten Männer aus Nordrhein-Westfalen, die gegen 21.30 Uhr gemeinsam durch die Altstadt schlenderten, mit einem etwa 30 Zentimeter langen Küchenmesser an der Ecke Rosmarinstraße/Schloßstraße eingestochen. Dann war der Messermann geflüchtet.
Allerdings ohne sein "Werkzeug". Das lag am Tatort, zwischen blutverschmierten Pflastersteinen und Kleidungsfetzen.
Die beiden Schwerverletzten wurden von Passanten gefunden, die die Retter riefen. Für den 55-Jährigen zu spät: Der Krefelder erlag kurz darauf seinen schweren Verletzungen im Krankenhaus, vermutlich durch die Stichwunden.
Die Fahndung wurde sofort eingeleitet. Mantrailer-Spürhündin Olivia verfolgte zwar eine erste Spur in Richtung Frauenkirche, doch das "führte nicht zum Ergreifen des Täters", so Polizeisprecher Marko Laske (46).
Fahndung nach Dresdner Messerangreifer läuft auf Hochtouren
Noch in der Nacht nahmen Kriminaltechniker und die Tatortgruppe des LKA Sachsen ihre Ermittlungen auf, vermaßen den Tatort und sicherten Spuren. Rund 20 Polizisten waren im Einsatz.
"Nach dem bisherigen Ermittlungsstand gibt es keine Hinweise darauf, dass die Opfer den Täter kannten", so Oberstaatsanwalt Jürgen Schmidt (44). Ebenso unklar ist der "genaue Tathergang sowie die Motivlage".
Darüber könnte es bald mehr Klarheit geben: Der 53-jährige Kölner ist zwar noch im Krankenhaus, aber ansprechbar, wie Schmidt mitteilt.
Bis 6.30 Uhr waren die Schloßstraße und die Rosmaringasse in einem Radius von rund 30 Metern um den Tatort gesperrt. Sechs Kameraden der Feuerwehr reinigten die Straße von den Blutspuren des Gemetzels.
Der Täter läuft indes weiter frei herum: "Vor dem Hintergrund der Straftat wird die Polizeidirektion Dresden in den kommenden Tagen ihre Präsenz im Stadtgebiet Dresden erhöhen", so der Polizeisprecher.
Titelfoto: Roland Halkasch