Megaputz in der Frauenkirche: Wie reinigt man eigentlich ein Gotteshaus?
Dresden - Vor 80 Jahren lag die Frauenkirche in Schutt und Asche. Ein Bruchteil der historischen Bausubstanz im Inneren, darunter vier Stuckputten nahe dem Altar, überlebte.
Damit das so bleibt, werkeln gerade Restauratoren in der Kirche, außerdem Maler, Tischler, Reinigungskräfte ... Gemeinsam sollen sie die heiligen Hallen auf Vordermann bringen.
Geschäftiges Treiben im Gotteshaus: Aber nicht, weil sich Gläubige zum Gottesdienst versammeln, sondern weil Handwerker mit Pinseln herumlaufen und Wandflecken retuschieren, Brüstungen säubern und den Holzboden schleifen.
Sie arbeiten sich langsam voran, haben nur die Makel der Frauenkirche im Blick. In zwei Tagen soll sie sein wie neu.
Eine besondere Aufgabe haben drei Restauratoren. Sie sollen sich barocken Stuckelementen widmen, die noch zur Bauzeit von 1726 bis 1743 angebracht wurden.
"Unabdingbar ist eine Trockenreinigung, um Staub zu entfernen", erklärt Steinrestauratorin Dana Krause (46). Sie arbeitet auf einem Gerüst in knapp 18 Metern Höhe, beäugt den alten Stuckgips genau. "Sollten wir Risse oder Hohlräume entdecken, werden wir sie befestigen." Sonst könnte Kirchgängern irgendwann Stuck auf den Kopf fallen ...
Wartungsarbeiten an der Frauenkirche kosten rund 50.000 Euro
Insgesamt allerdings ist die Frauenkirche laut Restauratoren-Team gut in Schuss, sind Schönheitsfehler nur auf den zweiten Blick zu erkennen. "Manches tasten wir dieses Jahr gar nicht an, etwa das Blattgold", weiß Grit Jandura (49) von der Stiftung Frauenkirche.
Rund 50.000 Euro gibt die Stiftung 2025 für ihre Wartungsarbeiten aus - mehr als in den Vorjahren. Auch, weil die tüchtigen Handwerker inflationsbedingt ihre Preise anpassen mussten: Weder vor dem Alter, noch vor der Wirtschaftslage bleibt Dresdens ehrwürdige Frauenkirche verschont.
Titelfoto: Thomas Türpe