"Mangelhafte Betriebsqualität": Fahrgastverband übt massive Kritik an Dresdner S-Bahn

Dresden - Große Verärgerung beim Fahrgastverband "PRO BAHN": Andauernde Zugausfälle, Verspätungen und mangelnde Kommunikation im Dresdner S-Bahn-Netz sowie im VVO-Dieselnetz würden Fahrgäste stark belasten. Der gemeinnützige Verein fordert deshalb sofortige, weitreichende Maßnahmen zur Minimierung der Probleme.

Der Fahrgastverband "PRO BAHN" bescheinigt der Dresdner S-Bahn eine "mangelhafte Betriebsqualität".
Der Fahrgastverband "PRO BAHN" bescheinigt der Dresdner S-Bahn eine "mangelhafte Betriebsqualität".  © Norbert Neumann

"Es sollte geprüft werden, ob zeitweise ein S-Bahn-Pendelverkehr auf der S1 zwischen Meißen und Coswig im Halbstundentakt die Anbindung von Meißen sicherstellen kann. Gleiches gilt für einen Pendelverkehr zwischen Klotzsche und dem Dresdner Flughafen", so Michael Koch, "PRO BAHN"-Sprecher für den Raum Dresden.

Denkbar sei auch ein kurzfristiger Ersatzverkehr mit Bussen oder eine Anmietung von Ersatzzügen anderer Unternehmen durch die Deutsche Bahn (DB), die mit "DB Regio Südost" für die Dresdner S-Bahn und das VVO-Dieselnetz zuständig ist.

Doch damit allein sei es nicht getan: "Es braucht auch eine bessere Fahrgastinformation. Es kann nicht sein, dass der Reisende erst am Bahnsteig (oder erst lange nach der geplanten Abfahrt seines Zuges) von einer Verspätung oder einem Ausfall erfährt", kritisiert Koch.

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Eine Ankündigung von Beeinträchtigungen müsste im Normalfall mindestens 48 Stunden vorher erfolgen, fordert "PRO BAHN". Zudem sollten sich VVO und DB für die "mangelhafte Betriebsqualität" auch eine Kompensation überlegen, die Fahrgäste als Entschuldigung erhalten, so der Verein.

Probleme bestehen schon fast ein Jahr lang

Schon im Sommer 2022 wurden die Verstärker der S1 gestrichen. (Archivbild)
Schon im Sommer 2022 wurden die Verstärker der S1 gestrichen. (Archivbild)  © Thomas Türpe

Seit Sommer 2022 kommt es auf den Netzen der S-Bahn Dresden und im VVO-Dieselnetz zu teils massiven Beeinträchtigungen durch Ausfälle und Verspätungen.

In der Folge bestellte der Aufgabenträger VVO im September vergangenen Jahres die DB-Regio-Geschäftsführung zu einem außerordentlichen Gespräch ein. Das Ergebnis waren "vorübergehende Einschränkungen im Zugbetrieb", um einen zuverlässigen Fahrplan zu ermöglichen.

Daher wurden Verstärker auf der S1 und der S8 gestrichen, S3-Verstärker nach Freiberg auf Tharandt und die RB33 auf dem Abschnitt Dresden-Neustadt – Ottendorf Okrilla Süd mit Busersatzverkehr bis Königsbrück eingekürzt.

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Doch dies half offenbar nicht. Auch derzeit sind Ausfälle häufig an der Tagesordnung. Zwar wurden einige Einschränkungen auf der RB33 und S8 inzwischen wieder beendet, die Beeinträchtigungen auf der S1, S2 und S3 sind jedoch weitgehend stillschweigend bis zum 15. September 2023 verlängert worden.

"Zusätzlich zu den personalbedingten Ausfällen gibt es seit einiger Zeit auch fahrzeugbedingte Ausfälle: Regelmäßig fallen Züge mit der Begründung 'Reparatur am Zug' aus. Die Bereitstellung eines Ersatzzuges erfolgt dabei nicht zeitnah", bemängelt der "PRO BAHN"-Sprecher.

Titelfoto: Norbert Neumann

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