Koreanischer Platz wird zum Kriminalitäts-Schwerpunkt
Dresden - Er kostete 370.000 Euro und soll als "Respektsbekundung für Südkorea" gelten: der Koreanische Platz in der Dresdner Friedrichstadt, Ecke Weißeritzstraße (gegenüber der alten Markthalle, heute Poco). Im Jahr 2015 weihte OB Dirk Hilbert (49, FDP) das Areal mit einer volkstümlichen Trommeltruppe ein. Sogar der Botschafter der Republik Korea war anwesend. Trotzdem kennen die meisten Einheimischen den Platz kaum, doch die Polizei dafür ziemlich gut.
Ständig kommt es dort zu Straftaten unter Jugendlichen. Kaum eine Woche vergeht, wo die Ordnungshüter nicht ausrücken müssen, um am Koreanischen Platz Opfer zu versorgen, Anzeigen aufzunehmen, Platzverweise aussprechen.
So soll laut Anklage Hamza W. (20) schon 2018 dort einem Jugendlichen ins Gesicht getreten, dessen Bruder ein Messer in die Kniekehle gestochen haben.
Zum Prozess kam es (bisher) nicht. Die Anklage lag am Gericht, wie die wegen Schwarzfahrens, Angriffen in der Neustadt oder an der Brühlschen Terrasse, die der junge Mann aus Afghanistan begangen haben soll.
Trio in U-Haft
Weil Haftsachen Vorrang haben, wurde nie verhandelt. Bis Hamza und seine Freunde und Landsmänner Hussein R. (23) und Mohamad B. (18) im Sommer in U-Haft kamen. Der Trupp hatte laut Anklage am Koreanischen Platz mehrere Jugendliche an der Tischtennisplatte bepöbelt und vertrieben.
Ein Opfer bekam Hamza zu fassen, Mohamad soll ihm ein Messer in den Bauch gerammt, Hussein das Opfer gewürgt haben.
Der Schwerverletzte rettete sich irgendwie in die Notaufnahme des benachbarten Krankenhauses Friedrichstadt. Die mutmaßlichen Täter wurden, ermittelt, kamen in U-Haft. Jetzt ist Prozess. Ein Urteil ist Ende Januar geplant.
Titelfoto: Ove Landgraf