Dresden - Der Volkspark Briesnitz ist in miesem Zustand, sollte längst wiederbelebt werden. Doch bislang fehlte Geld. Seit Jahren wird zudem gestritten, ob das marode Werkstattgebäude des früheren Theaters Junge Generation (tjg), welches das Areal prägt, abgerissen oder wieder nutzbar gemacht werden soll. Nun fiel eine Entscheidung.
Den Volkspark (dessen Umbenennung in "Briesnitzer Park Nord" laut Verwaltung nie vorgesehen war) wieder nutzbar machen, das wollen alle.
Die Frage nur, ob mit früheren tjg-Gebäude (steht nach tjg-Umzug zum Kraftwerk Mitte seit 2016 leer) oder ohne. Eigentlich hatte der Stadtrat vor Jahren den Abriss schon besiegelt. Auf rund 600.000 Euro werden die Kosten dafür geschätzt.
Doch jetzt gab es die Chance, das Gebäude mit EFRE-Fördermitteln zu sanieren und wieder nutzbar zu machen (etwa als Materialdepot für Kreative) was die Verwaltung so angehen wollte.
Dann hätte die Stadt 300.000 Euro Eigenmittel investiert und 700.000 Euro Fördergelder der EU kassiert. Den Abriss hingegen müsste die Stadt komplett selbst finanzieren.
Linke-Fraktions-Chef spricht von "Verschwendung" - Zastrow verweist auf frühere Beschlüsse
"Der Abriss kostet uns mehr als die Sanierung", sagte Susanne Krause (40, Grüne), "außerdem hatten sich die Bürger vor Ort mehrheitlich für den Erhalt ausgesprochen".
PVP-Fraktionsmitglied Martin Schulte-Wissermann (53, Piraten) nannte einen Abriss "Irrsinn", der Stillstand auf dem Areal zur Folge hätte. Linke-Fraktions-Chef André Schollbach (46) sprach von "Verschwendung von Steuermitteln".
Der Abriss sei im Zuge der Realisierung des Kraftwerk-Mitte-Projekts beschlossen worden, verwies Fraktions-Chef Holger Zastrow (55, Team Zastrow) auf frühere Beschlüsse.
Der Gebäude hätte längst weg sein sollen, um Platz für die Park-Wiederbelebung zu machen. Auch CDU und AfD plädierten für Abriss. Ebenso wollte FDP/FB "einen Park, der seinen Namen auch verdient und nicht nur einen Baukörper mit kleinem Vorgarten".
Am Ende stimmte eine Mehrheit für Abriss sowie die Herstellung des Volksparks (für die Parksanierung gibt's gesonderte EFRE-Fördermittel) inklusive Toiletten und Erschließung der früheren Tanzgaststätte "Constantia" (auf CDU-Wunsch) sowie Schaffung von "Outdoor-Arbeitsplätzen" mit Tischen, Bänken, Steckdosen und WLAN. Ob die Stadt den Abriss allerdings finanzieren kann, ist fraglich.