Dresden - Verglichen mit Bahnhöfen in Hamburg, Köln oder Frankfurt am Main ist der Dresdner Hauptbahnhof blitzeblank. Doch auch hier kleben Kaugummis am Boden, verdrecken Tauben die Sitzbänke. Zum Frühjahrsputz am Dienstag gaben sich Bahn-Angestellte große Mühe, Ekel-Ecken sauber zu schrubben.
Rund dreißig Mitarbeiter wuselten mit Lappen, Wischmaschine oder Hochdruckreiniger bewaffnet zwischen den Gleisen entlang.
Mit dabei auch Bahnhofsmanager Heiko Klaffenbach (58), der sich als Freiwilliger zum Frühjahrsputz meldete.
"Mittlerweile gibt es keine Hemmschwellen bei der Verschmutzung des Bahnhofs mehr", klagte er.
Ein besonders großes Ärgernis ist Taubenmist. "Das ist schon eklig. Bei der Reinigung tragen wir Mundschutz, damit nichts passiert."
Eigentlich sollen Schutznetze, Spikes, spannungsführende Leitungen und Ultraschallgeräte die Tauben vom Nisten abhalten - klappt nur bedingt.
Dresdner Bahnhof will Tauben die Pille geben
"Tauben sind sehr intelligente Tiere und nisten trotz Abwehrmaßnahmen. Jetzt überlegen wir gemeinsam mit dem Tierschutz, unseren Bahnhofstauben die Pille zu geben."
Trotz alledem zählen die Dresdner Bahnhöfe zu den saubersten in Deutschland, betont Klaffenbach. Man plane minutiös, was gereinigt werden muss, prüfe täglich die Reinigungsleistung.
Das kostet: Über zwei Millionen Euro plant der Bahnhofsmanager für die jährliche Grundreinigung der Bahnhöfe in Dresden und Umgebung ein.
Obendrauf kommen 157.000 Euro für den Frühjahrsputz. Bundesweit rechnet die Deutsche Bahn mit 100 Millionen Euro, die allein 2025 in saubere Bahnhöfe investiert werden müssen.