Zieht ein neues Kino in den Kristallpalast? UFA-Betreiber "sehr zuversichtlich"!
Dresden - Nach der überraschenden Ankündigung, dass der UFA Kristallpalast zum Jahresende schließen wird, haben die Kino-Betreiber Stellung bezogen.
Hauseigentümer und Kino-Betreiber hätten sich nicht auf eine Verlängerung des Mietvertrags einigen können, erklärte Sebastian Riech von der zuständigen "FSF GmbH & Co. KG" in einer Mitteilung gegenüber TAG24 am Freitag.
"Leider konnten wir uns mit dem aktuellen Hauseigentümer der Firma IMAXXAM Asset Management GmbH nicht auf eine Fortführung unseres langjährigen Mietvertrages einigen. Unter den aktuellen Umständen waren wir nicht in der Lage, die geforderte Miete zu erwirtschaften und müssen nun zum 31.12.2024 das Kino schließen", so Riech.
Dass das UFA-Aus letztlich doch sehr kurzfristig bekannt wurde, begründete Riech damit, dass man bis zuletzt auf eine Einigung mit dem Vermieter gehofft habe.
Wie schon die Stadt Dresden am gestrigen Donnerstag erklärte, verwiesen auch die Betreiber auf einen möglichen neuen Mieter für den Kristallpalast: "Ich kann aber zum Trost für diese Mitarbeiter sagen, dass es aktuell intensive Verhandlungen mit einem neuen Mieter gibt, welcher, sobald es einen unterschriebenen Vertrag gibt, das Kino wieder eröffnen wird und dann auch alle unsere Mitarbeiter wieder übernehmen wird." Derzeit seien dort 28 Mitarbeiter beschäftigt.
Riech dürfe zwar nicht mehr zu den laufenden Verhandlungen sagen, er sei aber "sehr zuversichtlich", dass der Kristallpalast im Frühjahr 2025 wieder seine Türen öffnen werde.
UFA-Kristallpalast: Keine Einigung beim Mietvertrag
Auch wenn in die Räumlichkeiten des architektonisch auffälligen Kristallpalasts doch kein Kino einziehen sollte, hatte die Stadt gegenüber TAG24 bereits ihre Absicht bekundet, eine "weitere Nutzung des Gebäudes" anzustreben.
Das 1998 eröffnete Bauwerk gilt als eines der ersten Gebäude im Stile des sogenannten Dekonstruktivismus.
Die Erschaffer vom Architekturbüro "Coop Himmelb(l)au" bezeichnen ihr gläsernes Design als ein "Inside-Out-Gebäude", das im Dialog mit der Stadt stehe: "Auf diese Weise wird der Inhalt des Gebäudes für die Stadt so sichtbar wie die Stadt vom Gebäude aus sichtbar."
Nach 27 Jahren heißt es für die Betreiber nun Abschied von einem der auffälligsten Dresdner Gebäude zu nehmen.
"Wir als Familie Riech bedanken uns recht herzlich für die vielen wunderbaren Jahre in Dresden und die großartige Unterstützung unserer tollen Gäste und vor allem bei unseren vielen tollen Mitarbeitern", erklärte Sebastian Riech.
Titelfoto: Eric Münch