Wolfshügelturm in der Heide soll wieder aufgebaut werden

Dresden - Nur noch das Fundament und Trümmer sind vom Wolfshügelturm in der Dresdner Heide übrig geblieben. Bis zu seiner Sprengung im Mai 1945 ermöglichte der 25 Meter hohe Riese auf der gleichnamigen Anhöhe einen tollen Ausblick auf die Stadt. Eine Initiative möchte den Turm deshalb wieder aufbauen.

Die Vereinsmitglieder Henning Heuer (47, l.) und Peter Lames (60) zeigen ein Modell des Gebäudes, zwischen ihren Beinen liegt ein altes Fenstergitter.
Die Vereinsmitglieder Henning Heuer (47, l.) und Peter Lames (60) zeigen ein Modell des Gebäudes, zwischen ihren Beinen liegt ein altes Fenstergitter.  © Thomas Türpe

Überlegungen dazu gibt es seit einem Jahrzehnt. Aufbau-Aktivist und SPD-Lokalpolitiker Peter Lames (60) freut sich, dass nun Bewegung in die Sache kommt. "Seit Anfang Februar lassen wir die Trümmer durch einen Bagger bergen."

Ein Radlader fährt mehrmals täglich durch den Wald, lädt den Schutt am Wanderparkplatz Fischhausstraße ab. Dort wird er von einem Lastwagen abtransportiert.

"Wir kommen gut voran, wollen den vier Meter hohen Sockel des Turmes freilegen", erklärt Mitstreiter Henning Heuer (47) das Vorgehen. Er hält einen schimmernden Zufallsfund in der Hand: ein Fenstergitter der Wendeltreppe, die früher hinauf zur Turmspitze führte.

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Das 1911 nach den Plänen des damaligen Stadtbaurats Hans Erlwein (1872-1914) errichtete Gebäude war für viele ein beliebtes Ausflugsziel, auf dem Vorplatz gab es sogar einen Ausschank.

Die Baustelle ist durch Zäune abgesichert: Über die Jahre nutzten Sprayer die Stahlbetonwände als Fläche für ihre Graffitis.
Die Baustelle ist durch Zäune abgesichert: Über die Jahre nutzten Sprayer die Stahlbetonwände als Fläche für ihre Graffitis.  © Thomas Türpe
Sukzessive werden Trümmer aus dem Sockelinnern entfernt.
Sukzessive werden Trümmer aus dem Sockelinnern entfernt.  © Thomas Türpe

Die laufende Trümmerbeseitigung kostet 30.000 Euro

Zwischen 1911 und 1945 eröffnete sich den Dresdnern beim Besteigen des Turms ein herrlicher Ausblick auf die Stadt und das Elbtal.
Zwischen 1911 und 1945 eröffnete sich den Dresdnern beim Besteigen des Turms ein herrlicher Ausblick auf die Stadt und das Elbtal.  © wikipedia

Der Turm wurde während des Zweiten Weltkriegs als Funkstation genutzt, in den letzten Kriegstagen von der Wehrmacht gesprengt. Die wollte verhindern, dass der Posten in die Hände der Roten Armee fällt.

Danach lag die Anlage für Jahrzehnte im Dornröschenschlaf. Bis die Retter kamen: Der 2018 gegründete Verein "Wiederaufbau Wolfshügelturm" finanziert sich vollständig durch Spenden. Und bekommt direkte Unterstützung aus der Bürgerschaft.

"Die statische Prüfung des Sockels wurde von einem Masterstudenten der TU durchgeführt", sagt Lames schmunzelnd. Die laufende Trümmerbeseitigung kostet 30.000 Euro, soll Ende Februar fertig sein. Deutlich teurer wird der eigentliche Wiederaufbau.

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"Wir rechnen mit Kosten in Höhe von etwa einer Million Euro", so Lames. Auch diese Summe soll durch Spenden zusammenkommen.

Titelfoto: Fotomontage: Thomas Türpe//Wikipedia

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