Wolfshügelturm im Albertpark: Erst die Bürokratie, bis 2028 hoffentlich der Wiederaufbau
Dresden - Einst bot der Wolfshügelturm im Albertpark eine der schönsten Aussichten auf Dresden. Heute bietet der Sockel des von Erlwein erbauten und den Nazis einen Tag vor dem Kriegsende gesprengten Aussichtsturms nur noch den Blick auf Graffiti. Seit drei Jahren arbeitet ein Verein jedoch daran, das zu ändern und den Turm wieder aufzubauen. Obwohl es zuletzt um das Projekt stillgeworden ist, waren die Turmfreunde nicht untätig.

Denn vor dem Bau kommt erst einmal die Bürokratie. "Für eine Baugenehmigung braucht es ein landschaftsarchitektonisches Gutachten", erklärt die stellvertretende Vereinsvorsitzende und SPD-Stadträtin Kristin Sturm (35).
Daraus müsse beispielsweise hervorgehen, wie sich der Turm in die Landschaft einfügen soll. Auch für die Durchführung der Beräumung des Geländes braucht es eine Genehmigung. Zu klären sei auch die Frage, was mit den Trümmern passiere. Eine Idee ist, sie so liegen zu lassen, wie sie sind.
An der Klärung solcher Fragen und der Erstellung von Gutachten sei in den vergangenen Monaten gearbeitet worden.
Die dabei erzielten Ergebnisse sollen bei einer Infoveranstaltung und Mitgliederversammlung Mitte November vorgestellt werden.

Turm soll voraussichtlich 2028 stehen

Ein Thema soll dabei auch die Schaffung einer temporären Aussichtsplattform sein. Denn bis der Turm wieder steht, wird es wohl noch mindestens bis 2028 dauern. Zumindest ist das die Zielmarke des Vereins.
Bis dahin wird auch die Zukunft des Albertparks geklärt sein. Wie die aussehen soll, diskutieren derzeit Grüne, SPD und CDU. Grüne und SPD wollen Teile des Parks aus der forstwirtschaftlichen Nutzung herausnehmen, um sie einer natürlichen Entwicklung zu überlassen. Die CDU möchte dagegen den ursprünglichen Charakter als Parkanlage wieder herstellen.
Nun wird nach einem Kompromiss gesucht. Am Ende entscheidet der Stadtrat.
Titelfoto: Eric Münch