Dresden - Die Einwohnerzahl der Stadt wächst, doch mit ihr nicht der verfügbare Wohnraum.
Derzeit braucht Dresden etwa 10.000 Wohnungen. Zukünftig wird der Bedarf durch die Industrieansiedlungen weiter zunehmen. Der Geschäftsbereich von Baubürgermeister Stephan Kühn (45, Grüne) möchte die Verfahren nun gezielt beschleunigen.
"Bauantragskommission Wohnungsbau" lautet der etwas sperrige Name eines neuen Gremiums, welches einzelne Hausbauprojekte mit einem Umfang von mindestens 30 Wohnungen ankurbeln soll.
In der Vergangenheit dauerten die Genehmigungsverfahren lange: 2020 vergingen zwischen der Einreichung eines Antrags durch den Bauherrn, der Prüfung durch die beteiligten Fachämter (Bauaufsicht, Denkmalschutz, Stadtplanung, Umwelt) und der Entscheidung durchschnittlich drei Monate.
Zeit, welche die Stadt mit Blick auf den überhitzten Mietmarkt nicht hat. "Mit der Kommission wollen wir deshalb ermöglichen, dass einem genehmigungsfähigen Antrag nach vier Wochen die Baugenehmigung erteilt wird", erklärt Ursula Beckmann (60), Leiterin des Bauaufsichtsamts.
Wohnungsbau in Dresden: Kommission soll Hindernisse aus dem Weg räumen
Dazu soll das Gremium, das aus den zuständigen Amtsleitern besteht, einmal im Monat zusammenkommen. In der Sitzung werden dann "Genehmigungshindernisse" aus dem Weg geschafft.
Zügig entschieden werden könnte so zum Beispiel die Frage, ob ein mehrstöckiges Wohnhaus am Rande eines denkmalgeschützten Parks errichtet werden kann.
Bauunternehmer Jörg Wimmer (37) vom örtlichen Branchen-Netzwerk "Stadtgestalter Dresden" freut sich: "Wir haben aktuell 1000 Wohnungen in der Schublade. Generell ist jede Beschleunigung und Vereinfachung der richtige Ansatz, um den Wohnungsbau in Dresden anzukurbeln."