Wo schon Erich Kästner dribbelte: Alter "Russensportplatz" ist jetzt ein Freizeitparadies

Dresden - Zu DDR-Zeiten spielten Sowjetsoldaten hier Fußball. Und auch Erich Kästner (1899-1974) soll in seiner Jugend an dieser Stelle gegen das runde Leder getreten haben. Nun ist aus der ehemaligen Militärbrache im westlichen Teil des Alaunplatzes ein kleiner Sport- und Freizeitpark geworden.

Für jeden etwas dabei: Auf den modernen Anlagen können sich Freizeitsportler austoben.
Für jeden etwas dabei: Auf den modernen Anlagen können sich Freizeitsportler austoben.  © Norbert Neumann

Mehr als zehn Jahre gingen seit Beginn der Planungen um den Umbau des "Russensportplatzes" ins Land. Das lange Warten hat sich gelohnt: Klein und Groß dürfen sich nun auf eine Vielzahl neuer Spielorte freuen.

Entstanden sind unter anderem ein Bolzplatz, ein Sportfeld für Fußball, Basketball und Volleyball, eine Tischtennis-Platte und sogar ein sechseckiger Fußballkäfig.

Doch anders als zu den Zeiten vom alten Erich ist im grünen Wohnzimmer der kinderreichen Neustadt noch mehr möglich. "Man kann auch klettern oder legale Graffiti-Flächen gestalten", erklärte Stadtgrün-Amtsleiter Detlef Thiel (61) bei der Eröffnung.

Dresden: "Schloss Einstein" sucht neue Mitspieler
Dresden Lokal "Schloss Einstein" sucht neue Mitspieler

Er wünscht sich, dass viele Menschen hier zusammenkommen, sich wohlfühlen. Sein Amt ließ für die passende Atmosphäre extra 40 neue Bäume und Sträucher pflanzen, Wege zum Spazierengehen anlegen, Sitzmöbel (auch für Senioren) aufstellen. Viele Ideen kamen dazu aus der Bürgerschaft.

Drohen dem neuen Sportplatz nachts Vandalen?

Auch Schriftsteller Erich Kästner (1899-1974) soll in seinen Jugendtagen auf dem Alaunplatz tolle Stunden verbracht haben.
Auch Schriftsteller Erich Kästner (1899-1974) soll in seinen Jugendtagen auf dem Alaunplatz tolle Stunden verbracht haben.  © Georg Göbel/dpa
Die gleiche Blickrichtung: Früher überragte die alte Schützenkaserne (1945 zerstört, später abgerissen) den Bolzplatz.
Die gleiche Blickrichtung: Früher überragte die alte Schützenkaserne (1945 zerstört, später abgerissen) den Bolzplatz.  © Ove Landgraf
Mit legalen Graffiti-Wänden nahmen die Stadtplaner auch Rücksicht auf die vielen Sprayer in der Neustadt.
Mit legalen Graffiti-Wänden nahmen die Stadtplaner auch Rücksicht auf die vielen Sprayer in der Neustadt.  © Norbert Neumann
So wie einst Erich kicken auch heute wieder große und kleine Mitspieler auf dem westlichen Parkgelände.
So wie einst Erich kicken auch heute wieder große und kleine Mitspieler auf dem westlichen Parkgelände.  © Norbert Neumann
Amtsleiter Detlef Thiel (61) freut sich, dass die Erweiterung nach Jahren der Planung endlich fertig ist.
Amtsleiter Detlef Thiel (61) freut sich, dass die Erweiterung nach Jahren der Planung endlich fertig ist.  © Norbert Neumann
Das weckt Neugier: Was wie eine verbogene Tischtennis-Platte aussieht, ist für "Teqball" (wird mit einem Fußball gespielt) gedacht.
Das weckt Neugier: Was wie eine verbogene Tischtennis-Platte aussieht, ist für "Teqball" (wird mit einem Fußball gespielt) gedacht.  © Norbert Neumann

Doch nicht alle Wünsche wurden umgesetzt. Eine Skate-Anlage war wegen möglicher Lärmbelastung nicht genehmigungsfähig. Und auch die Beleuchtung ist noch ausbaufähig.

Könnte dieser schöne Ort nach Anbruch der Dämmerung nicht ein bisschen unheimlich wirken, vermüllt werden, vielleicht sogar Vandalismus anziehen?

Stadtbezirksamtsleiter André Barth (58) äußerte sich optimistisch: "Der Alaunplatz wird durch die Erweiterung belebter, erhält mehr Aufmerksamkeit. Die Leute werden aufeinander aufpassen." Auch Polizeisprecher Marko Laske (49) sagte, dass die Sportanlagen eine Bereicherung für das Gelände seien.

Dresden: Weil der einzige Fahrstuhl streikt: Betagte Mieter sind in ihren Wohnungen gefangen!
Dresden Lokal Weil der einzige Fahrstuhl streikt: Betagte Mieter sind in ihren Wohnungen gefangen!

Die Gesamtkosten des Bauabschnitts betrugen rund 900.000 Euro. Davon kam rund ein Viertel aus der Schatulle des Stadtbezirks Neustadt.

Titelfoto: Bildmontage: Norbert Neumann, Georg Göbel/dpa

Mehr zum Thema Dresden Lokal: