Wo man Obdachlosen in Dresden durch die bittere Kältewelle hilft

Dresden - Skandinavien-Hoch "Finja" hat sich über Ostdeutschland festgesetzt: Eisige Winde bescheren uns die kältesten Tage des Winters. Besonders schlimm trifft das Menschen ohne Obdach.

Gerd Grabowski (77) leitet die "Nachtcafés", die seit nunmehr 29 Jahren in den kalten Monaten für Obdachlose geöffnet sind.
Gerd Grabowski (77) leitet die "Nachtcafés", die seit nunmehr 29 Jahren in den kalten Monaten für Obdachlose geöffnet sind.  © Christian Juppe

Vor allem die Nächte sind bitterkalt. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) erwartet Temperaturen von minus 8 bis minus 12 Grad, in Höhenlagen auch bis zu minus 15 Grad. Erst ab Donnerstag werden die Nächte wieder milder.

Theoretisch muss in Dresden niemand draußen schlafen. Als Ergänzung zu den städtischen Obdachlosenunterkünften organisieren rund 250 Ehrenamtliche in der kalten Jahreszeit (1. November bis 31. März) in den Dresdner "Nachtcafés" Abendessen und einen Schlafplatz für Obdachlose, morgens gibt es Frühstück.

Wer dennoch nicht unterkommt oder unterkommen will, kann sich im Lindenhaus der Heilsarmee in der Mathildenstraße tagsüber aufwärmen: "Dienstags, mittwochs und donnerstags kann man hier duschen, essen, Kaffee trinken", sagt ein Angestellter.

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Zusätzlich bietet die Heilsarmee an ihrem Standort in Prohlis den Kleiderladen "Zweite Chance" in der Keplerstraße 4 an: "Jacken kosten hier fünf Euro, Pullis drei. Wer obdachlos ist, muss nichts zahlen", erklärt Konstanze Höhne (54), stellvertretende Chefin des Ladens mit Winterkleidung.

Konstanze Höhne (54) im Laden der Heilsarmee mit Winterkleidung.
Konstanze Höhne (54) im Laden der Heilsarmee mit Winterkleidung.  © Steffen Füssel
Eines der Dresdner "Nachtcafés" in der Evangelisch-Lutherischen Zionskirche.
Eines der Dresdner "Nachtcafés" in der Evangelisch-Lutherischen Zionskirche.  © Christian Juppe

Zudem besteht wochentags zwischen 10 und 14 Uhr das Angebot des Tagestreffs, wo warme Mahlzeiten und Getränke angeboten werden und die Menschen ins Gespräch kommen können.

Titelfoto: Montage: Christian Juppe, Steffen Füssel

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