Stuhltanz im Rathaus: SPD will altvertraute Büros nicht räumen - das ist der Grund!
Dresden - Heute in drei Wochen kommt der neu gewählte Stadtrat zusammen. In den Fraktionsbüros im Dresdner Rathaus haben sich alle Parteien an den für sie vorgesehenen Plätzen eingefunden. Alle Parteien? Nein! Eine kleine Gruppe leistet erbitterten Widerstand.
Nach einer Kommunalwahl folgt stets der gleiche Ablauf. Angelehnt an das Wahlergebnis und die Größe der künftigen Ratsfraktionen bekommen die Parteien und Wählergruppen ihre neuen Arbeitsräume zugewiesen.
"Der bisher mögliche Rückbau ist bereits abgeschlossen und ab heute läuft der Aufbau", erklärte Stadtsprecher Alexander Buchmann (37) am vergangenen Freitag.
Dass ihr festgelegter Umzug reibungslos verlief, bestätigten Grüne und AfD auf TAG24-Anfrage. So weit, so gut. Doch die Mitarbeiter der Linksfraktion (schrumpfte von 12 auf 5 Stadträte) fristen ihr Dasein nun in einem kleinen Interimsbüro.
Denn die SPD will ihre bisherigen Räume mit Blick auf den Rathausplatz nicht aufgeben.
SPD-Chefin fordert gerechte Bürozuteilung und Dialog im Rathaus
Fraktions-Chefin Dana Frohwieser (47): "Wir möchten schlicht in unseren Räumen bleiben oder vergleichbare Arbeitsbedingungen bekommen." Sie begründet den Standpunkt mit der stabilen Größe ihrer Fraktion.
Die zählt sechs Stadträte, genau so viele wie nach der Wahl 2019. "Warum ausgerechnet eine solche Fraktion jetzt zur Verschiebemasse wird, hat uns noch niemand erklärt."
Frohwieser fordert deshalb nun "ernsthafte Gespräche von Verwaltung und allen Fraktionen an einem Tisch".
Und auch sonst geht der Stuhltanz im Rathaus weiter: Fraktionen wie die vom Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) und vom Team Zastrow (TZ) sind erstmals in den Büros über der Goldenen Pforte vertreten.
Titelfoto: Montage: IMAGO/C3 Pictures, Thomas Türpe, Eric Münch