Wer zieht künftig in Dresdens "Blechschloss" ein?
Dresden - Die "Scheune" wird derzeit kernsaniert. Dafür zog der Trägerverein ins eigene "Blechschloss" vor der Tür. Die Bauarbeiten neigen sich dem Ende zu - und der Interimsbau muss weg. Nun sucht die Scheune einen neuen Schlossherren.

Ein Dachdecker zieht sich die Jacke aus. Vier Männer, teils in Warnwesten, stehen auf dem Dach der neuen "Scheune". Seit zweieinhalb Jahren bauen verschiedenste Gewerke das Kulturzentrum im Herzen der Dresdner Neustadt wieder auf.
Von Brandschutz bis Barrierefreiheit war eine Rundumerneuerung nötig. In der Zwischenzeit zog der Spielbetrieb um in das eigens dafür erbaute "Blechschloss" vor der Tür.
"Wenn 70 Leute drin springen, wird's eng", lacht der Programmverantwortliche Frank Schöne (47) im 45 Quadratmeter großen Veranstaltungsraum.
Das Blechschloss besteht aus neun leeren Lager-, Toiletten- und Raum-Containern. Dazu kommen zwei Terrassen aus Containerböden, eine Lüftungsanlage wurde nach dem ersten Sommer nachgerüstet. Da stecke schon viel Liebe drin "im kleinsten und lautesten Schloss der Stadt", sagt Schöne.


"Blechschloss": Neustadt-Wahrzeichen muss bis Jahresende weichen

Anfang 2020 begannen sie, Klötzchen auf Bauplänen hin- und herzuschieben. "Nach leeren Containern kann jeder recherchieren. Der größte Aufwand war, es zusammenzubringen", so Schöne.
Nach drei Konzerten war schon wieder Schluss - und Deutschland ging in den Corona-Lockdown. Zum Ende 2025, wenn die sanierte "Scheune" wieder steht, muss es verschwunden sein.
Dafür sucht der Verein nun Käufer. "Geld? Verhandlungsbasis", sagt Schöne. Der Scheune gehe es um gute Ideen.
Davon seien auch schon ein paar eingegangen: Eine Paketdienstkette wollte übernehmen, Jugendzentren vom Land haben sich gemeldet. Schöne könne sich das Blechschloss gut auf einem Festival vorstellen.
Interessenten können sich unter blechschloss@scheune.org melden.
Titelfoto: Bildmontage: Norbert Neumann