Dresden - Das Königsufer unweit des Neustädter Marktes soll irgendwann einmal bebaut werden. Im vergangenen Jahr wurde vom zuständigen Ausschuss des Stadtrats ein überarbeiteter Bebauungsplan präsentiert. Doch viele Fragen sind offen.
Für das Narrenhäusel, das direkt östlich an die Brücke anschließen soll, gibt es seit 2024 eine Baugenehmigung. Die Arbeiten könnten in diesem Jahr beginnen.
Dahinter, rund um den Augustusgarten und Parkplatz Wiesentorstraße (120 Stellflächen), ist allerdings noch viel mehr Platz. Es geht dabei auch um Flächen, die sich im Eigentum des Freistaats befinden.
Der Landtagsabgeordnete Thomas Löser (52, Grüne) wollte mehr über den aktuellen Planungsstand erfahren, hakte dazu auch bei Finanzminister Christian Piwarz (49, CDU) nach.
Und bekam eine Antwort: Demnach sei die Landesregierung bereit, die Flurstücke an die Stadt zu verkaufen. "Ein gutes Signal für Dresden", freut sich Löser. Dann folgt Ernüchterung.
Rathaus hält sich bedeckt
Denn dazu, ob vor Ort ein Prestigeprojekt wie die Richard-Wagner-Akademie oder ein neuer TU-Standort entstehen sollen, gab die Landesregierung keine konkrete Stellungnahme ab. Planungen für einen neuen Standort der Sächsischen Akademie der Künste (derzeit am Palaisplatz untergebracht) verneinte sie.
"Offenbar hat der Freistaat keine eigenen Ideen, wer er sich in die Entwicklung und Debatte an diesem prominenten Ort in der Landeshauptstadt einbringen kann", moniert Löser. Der baupolitische Sprecher möchte nun auf Stadt- und Landesebene eine Debatte über die Fläche anstoßen.
"Hier kann eine Attraktion entstehen. Eine Mischung aus guter Architektur und kultureller Nutzung, die vielleicht auch wieder mehr junge Menschen ins Zentrum lockt", schwärmt er.
Wie das Rathaus mit dieser neuen Option umgehen wird, ist noch offen. Eine entsprechende Anfrage blieb zunächst unbeantwortet.