Weltgrößtes Passagier-Flugzeug in Dresden: Das passiert mit dem A380
Dresden - Am Samstag um 9.30 Uhr hob das weltgrößte Passagierflugzeug, ein Airbus A380 der australischen Airline Qantas, in Sydney ab, um am heutigen Sonntagmorgen gegen 9 Uhr dann endlich in Dresden zu landen.
Beobachtet von den Augen Dutzender Begeisterter auf einer Wiese neben dem Flughafengelände, rund 200 Leuten im Terminalgebäude sowie 50 Flugzeug-Fans bei einer Führung der Airport-Betreiber setzte die Maschine wenige Minuten vor ihrer planmäßigen Ankunft im Dresdner Norden auf.
Für die etwa 16.000 Kilometer weite Strecke kalkulierte das Unternehmen 21 Stunden Flugzeit - obendrauf kam noch ein Tankstopp in Singapur, für den circa drei Stunden Pause nötig wurden. An Bord befanden sich lediglich vier Piloten sowie drei Crewmitglieder. Reisende waren keine dabei.
Denn in Dresden wird das Flaggschiff von Flugzeugbauer Airbus jetzt bei den Elbe Flugzeugwerken (EFW) gründlich gewartet. Das Unternehmen ist einer von nur wenigen Experten weltweit, die diese Arbeiten ausführen können, wie es in einer Mitteilung hieß.
Schon zehn Jahre sei der Flieger für Qantas unterwegs gewesen, vornehmlich zwischen Sydney und London (Großbritannien) sowie auf den Strecken nach Dallas und auch Los Angeles in den USA. Weitere Ziele des Airbus mit 80 Metern Spannweite und insgesamt 24 Metern Höhe sind etwa Hongkong und Singapur.
Es handelte sich dabei laut EFW um die erste Maschine, die Qantas 2019 in Dresden habe mit einer neuen Kabine ausstatten lassen. Sitze und weitere Technik im A380 wurden damals auf den neuesten Stand der Dinge gebracht.
Doch dann kam die Corona-Pandemie: Internationale Reisen kamen zum Erliegen und die großen Flugzeuge wurden eingemottet. Jetzt nimmt der Reisemarkt wieder Fahrt auf und die Maschinen müssen flugtauglich gemacht werden – unter anderem eben in Klotzsche.
Bilder von der Ankunft des Airbus A380 in Dresden
Elbe Flugzeugwerke wollen noch deutlich mehr Maschinen umrüsten
Wie die Elbe Flugzeugwerke mitteilten, handle es sich um ein "seltenes Ereignis". Zuletzt verzeichneten die EFW eine wachsende Nachfrage nach Umrüstungen von Flugzeugen der Typen A330 und A321 von Passagier- zu Frachtmaschinen.
Doch auch einzelne Teile für Flugzeuge werden in Dresden hergestellt: Neben den Böden in den Kabinen werden bald schon die Gepäckfächer der neuesten Generation in der sächsischen Hauptstadt gebaut.
Im vergangenen Jahr setzten die EFW 400 Millionen Euro um. Rund 2000 Mitarbeiter werden beschäftigt - und weitere gesucht, damit ab 2026 jedes Jahr bis zu 60 Flugzeuge ausgeliefert werden können.
Titelfoto: Max Patzig