Wegen Krankheit: Dresdner Schuh-Designerin hört auf
Dresden - Unter dem Motto "Alles ist möglich" machte sich Fanny Mißbach (36) selbstständig. Sie schuf eine erfolgreiche Schuhmarke, doch der eigene Körper macht ihr nun einen Strich durch die Rechnung. Die Dresdner Unternehmerin muss aufgeben, der Gesundheit wegen.
Vor 10 Jahren fing alles an. Mit bequemen Highheels wollte Fanny den Markt erobern und gründete dafür die Firma Missy Rockz. Ihr Sportschuh auf Absätzen eroberte schnell die Gunst der Kundinnen.
"Ich möchte mit Missy Rockz jeder Frau die Möglichkeit geben, ihren Alltag zu meistern sowie unabhängig durchs Leben zu gehen – und das ohne Blasen und Qualen", sagte die Unternehmerin damals.
Um die Produktion zu starten, brauchte sie 35.000 Euro. "Ich habe in dieser Zeit nur gearbeitet, bin als Tänzerin aufgetreten und habe am Wochenende Bastelangebote auf Stadtfesten betreut", so Fanny damals. Dann hatte sie das Geld. Und schon kurze Zeit später ihre erste eigene Kollektion in den Händen.
Die Kundinnen waren dankbar, Tausende Schuhe wurden verkauft. Fanny selbst hat etliche Modelle in Dresden designt, gefertigt wurden die Schuhe dann in China. Verkauft übers Internet in die ganze Welt.
Nur noch 43 Kilo auf der Waage
Jetzt muss Fanny aber das Handtuch werfen. "Meine Gesundheit macht mir zu schaffen. Ich kann nicht mehr. Nach mehr als zehn Jahren Dauerbeanspruchung und wilder Achterbahnfahrt brauche ich dringend Urlaub."
An "Aufgeben" wollte die Jung-Unternehmerin lange Zeit nicht denken, aber 43 Kilo auf der Waage, ein jahrelanger Ärzte- und Krankenhaus-Marathon, einhergehend mit einer langen Liste von Diagnosen sind nun Grund genug, die Reißleine zu ziehen. Um welche Diagnose es genau geht, will Fanny aber nicht verraten.
"Mir ist wichtig, jetzt einen guten Schlussstrich zu ziehen." Dazu will Fanny jetzt noch ihre letzten Bestände abverkaufen, um dann den Shop und das Lager zu schließen.
Unter Missy Rockz werden alle Artikel mit Rabatten angeboten. Neben Schuhen gibt es auch Kleidung, Schmuck und Taschen. Sobald die letzten Bestände verkauft sind, wird der Webshop geschlossen und damit das Kapitel beendet.
Ob Fanny Mißbach danach mit neuen Ideen starten wird, steht in den Sternen.
Titelfoto: PR