Waldschlößchen-Brücke gilt selbst nach Jahren immer noch als Schwarzbau
Dresden - Am Montag ist es genau sieben Jahre her, dass die Waldschlößchenbrücke eröffnet wurde. Zum Feiern ist im Rathaus aber wohl den wenigsten zumute. Und das nicht nur wegen des verlorenen Welterbetitels.
Denn noch immer ist unklar, was die Brücke am Ende gekostet haben wird. Seit einem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts vor gut vier Jahren ist sie noch dazu ein Schwarzbau.
Schlimmstenfalls droht ihr damit irgendwann die Sperrung oder sogar der Abriss.
"Es ist nach wie vor kein Termin für eine Legalisierung in Sicht", sagt André Schollbach (41). Der Vorsitzende der Linken-Fraktion im Dresdner Stadtrat hakt dazu seit 2016 regelmäßig bei OB Dirk Hilbert (48, FDP) und der Landesregierung nach.
Aus der jüngsten Antwort geht hervor, dass die sogenannten Planfeststellungsunterlagen dem Rathaus mittlerweile vorliegen und dort geprüft werden.
Die bestehen aus diversen Gutachten, Untersuchungen und Prüfungen beispielsweise zum Artenschutz und haben die Stadt bereits 220.000 Euro gekostet. Wie lange die Prüfung dauern wird, ist unklar.
Die Waldschlößchenbrücke hat bereits mehr als 180 Millionen Euro gekostet
Der Grund für die lange Prüfdauer: Die Unterlagen umfassen rund 1300 Seiten. Ist die Stadt damit durch, werden sie bei der Landesdirektion zur Genehmigung eingereicht.
Im Rathaus geht man von 1,5 Jahren aus. Ergebnis? Völlig offen!
Möglich sind Auflagen wie Begrenzungen der Geschwindigkeit, des Verkehrsvolumens oder für den Tag-Nacht-Betrieb. "Auf diese Ungewissheit will ich aufmerksam machen", sagt Schollbach.
In jedem Fall wird es teuer. Bislang hat die Brücke mehr als 180 Millionen Euro gekostet. Ende 2018 ging das Rathaus aber bereits von mehr als 192 Mio. Euro aus.
Titelfoto: Christian Juppe