Warum Schwibbögen in Dresden dieses Jahr der Renner waren
Dresden - Sie werden seit Jahrhunderten in Sachsen gefertigt, zieren das Zuhause Tausender im Winter: Schwibbögen und Pyramiden aus dem Erzgebirge. Im Volkskunst-Laden "Tradition & Form" am Dresdner Neumarkt gingen davon dieses Jahr besonders viele über die Verkaufstheke.
"Schwibbögen und Pyramiden waren dieses Jahr der Verkaufsschlager. Wir haben rund 30 Prozent mehr verkauft als in den Vorjahren", frohlockt Geschäftsinhaber Mario Somplatzki (56) mit Blick auf das ausgehende Jahr.
Unter den Käufern: Junge und Alte, Christen, Muslime, Atheisten. Unter den Verkaufsstücken: echte Handwerkskunst, mal traditionell, mal im Bauhaus-Stil, mal modern, mal Auftragsstücke.
Die Anschaffung ist mitunter eine Investition: Über hundert Euro kosten die günstigsten, Tausende Euro die teuersten Pyramiden und Schwibbögen im Laden.
Trotzdem sagt Somplatzki: "Auch Spontankäufer finden zu uns. Eine Frau aus der Johannstadt wollte ihren 6000-Euro-Bogen mit dem Fahrrad nach Hause transportieren."
Und er hat eine Vermutung, warum sein Geschäft dieses Jahr so gut gelaufen ist: "Schwibbogen und Pyramide schaffen eine bezaubernde Atmosphäre, denn sie leuchten und lenken von den vielen Negativmeldungen ab. In schwierigen Zeiten haben sich Menschen schon immer mit schönen Dingen umgeben ..."
Titelfoto: Holm Helis