Zoff um dieses Haus: Historischer Klinker-Bau vom Verfall bedroht
Dresden - Aus der Regenrinne wuchert das Gras: Das alte Verwaltungsgebäude aus rotem Klinker an der Terscheckstraße (Johannstadt) steht seit 13 Jahren leer. Ein Lokalpolitiker sieht wegen des Verfalls dringenden Handlungsbedarf.
Denn das denkmalgeschützte Backsteinhaus (Baujahr um 1900) hat großes Potenzial, liegt in unmittelbarer Nähe zu Forschungsinstituten und der Uniklinik.
Eigentümer des Grundstücks ist der Freistaat Sachsen. Doch der weiß offenbar nichts mit dem vierstöckigen Haus anzufangen.
"Seit März 2023 wurden keine konkreten Nutzungsideen entwickelt", schreibt das Finanzministerium an den Landtagsabgeordneten Thomas Löser (52, Grüne).
Die Schäden an der Konstruktion sind den Staatsdienern nicht entgangen, doch eine "grundlegende Sicherung des Daches wird nicht in Erwägung gezogen, weil dann wesentliche Teile des Dachtragwerkes [...] ersetzt werden müssten".
Freistaat Sachsen hat keine Nutzung für Dresdner Gebäude
Für Landespolitiker Löser, der auch im Dresdner Stadtrat sitzt, ist das mit Blick auf den angespannten Wohnungsmarkt ein unhaltbarer Zustand.
Der Freistaat habe keine Nutzung für das Gebäude "und weigert sich gleichzeitig, das Haus an Baugemeinschaften oder Genossenschaften zu verkaufen oder in Erbbaupacht zu vergeben".
Löser fordert, dass der Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB) endlich ein Nutzungskonzept vorlegt.
Um so auch den weiteren Verfall oder sogar einen möglichen Abriss zu verhindern.
Titelfoto: Bildmontage: Thomas Türpe (2)