Vattenfall will verkaufen: Rettet die Stadt das Stauseebad?
Dresden - Vattenfall will das Pumpspeicherwerk Niederwartha ab Mitte des Jahres stilllegen und dann am besten ganz loswerden. Deshalb bietet das Unternehmen der Stadt Dresden die ganze Anlage zum Kauf an.
Weil daran die Zukunft des beliebten Stauseebads Cossebaude hängt, ist man im Rathaus der Idee anscheinend nicht ganz abgeneigt.
Das geht aus einer im Dezember von der Stadt und dem Energieunternehmen unterzeichneten Eckpunktevereinbarung hervor, über die in den kommenden Wochen die städtischen Gremien informiert werden sollen.
Darin vereinbaren beide Seiten die gemeinsame Erarbeitung eines Konzepts für die künftige Nutzung des Areals. Bei der wird Vattenfall keine Rolle mehr spielen.
"Es besteht Einigkeit, dass Vattenfall das Eigentum vollständig abgeben wird", heißt es in dem Papier. Stattdessen wird "die Übertragung des PSW Niederwartha an die Landeshauptstadt Dresden oder einen oder mehrere von dieser benannte Träger angestrebt."
Pumpspeicherwerk war das erste in Europa
Dazu soll eine Arbeitsgruppe geschaffen werden, die den Eigentumsübergang vorbereiten soll. In diese sollen unter anderem der Eigenbetrieb Sportstätten, die SachsenEnergie und die Bäder GmbH einbezogen werden.
Die Projektsteuerung soll die Stadttochter Stesad übernehmen.
Ob, wann und zu welchem Preis der Kauf stattfinden wird, ist aber noch offen.
Am reinen Kaufpreis wird es wohl nicht scheitern. Denn beide Seiten gehen davon aus, dass dem PSW ein negativer Wert beizumessen ist. Heißt: Dresden bekäme zusätzlich zum Areal noch einen Betrag X von Vattenfall.
Der Stadt geht es bei dem Thema übrigens nicht nur um den Erhalt des Stauseebads, sondern auch um das zwischen 1927 und 1930 gebaute Pumpspeicherwerk an sich.
Das war nämlich das erste in Europa und ist damit ein Kulturdenkmal, an dessen Erhalt aus technik- und architekturgeschichtlichen Gründen ein öffentliches Interesse bestehe.
Titelfoto: Norbert Neumann