Dresden/Leipzig - Juristische Feuerpause im Stollenkrieg: Im Spätherbst mahnte der Dresdner Stollenschutzverband einen Stollenunternehmer ab, strengte ein Eilverfahren an. Jetzt siegte der Unternehmer vor Gericht, will einen eigenen Stollenverband gründen! Unklar ist, ob der Streit endgültig beigelegt ist.
Björn Mauersberger (42) verwendet auf seiner Webseite weihnachtsstollen.de Formulierungen wie "echt" und "original", um Dresdner Stollen zu beschreiben.
An diesen Wörtern stört sich der Verband, verlangte eine Unterlassungserklärung, beantragte dann ein Eilverfahren vor Gericht (Gegenstandswert: 80.000 Euro).
Doch die Landrichter aus Leipzig wiesen das Verfahren ab! Die Klägerin habe "keinen Tatbestand dargelegt und glaubhaft gemacht", aus "dem sich eine Dringlichkeit ergeben würde", heißt es im Urteilsspruch vom 28. Januar.
Möglich, dass der Verband in Berufung geht, an einer Hauptverhandlung festhält. Schließlich entschieden die Richter nicht inhaltlich über eine Markenverletzung.
"Der Schutzverband wird die Urteilsgründe prüfen und über das weitere Vorgehen entscheiden", schreibt er auf TAG24-Anfrage.
Björn Mauersberger will nächsten Schritt gehen
Aber Unternehmer Mauersberger denkt weiter. "Ich plane, einen eigenen Stollenverband zu gründen." Der solle weniger bürokratisch, die Gebühren niedriger sein.
"Ziel ist ein innovativer und effizienter Verband, der sich dem Wettbewerb nicht verschließt. Ich lade jeden Dresdner Bäcker ein, sich anzuschließen."