Unser Wahrzeichen ist jetzt 130! Das "Blaue Wunder" hat Geburtstag

Von Jakob Anders und Anneke Müller

Dresden - Hier in Dresden könnt Ihr Euer Blaues Wunder erleben! Und zwar seit mittlerweile 130 Jahren. Die legendäre Elbbrücke, längst zum Wahrzeichen der Stadt avanciert, feierte gerade runden Geburtstag.

Sieht auch von oben beeindruckend aus: Blick vom Turm der Schwebebahn auf das Blaue Wunder, den Körnerplatz und die Elbe.
Sieht auch von oben beeindruckend aus: Blick vom Turm der Schwebebahn auf das Blaue Wunder, den Körnerplatz und die Elbe.  © Eric Münch

Blau ist die Farbe und ein Wunder die Konstruktion der Hängebrücke. Denn zur Zeit der Erbauung im Jahr 1893 galt der Stahlkoloss (Länge: 280 Meter, Breite: 12 Meter, Höhe der Träger: 24 Meter, Gewicht: 3500 Tonnen) als eine der ersten Brücken ohne Strompfeiler in ganz Europa.

Im selben Jahr hatte das außergewöhnliche Bauwerk dann auch seinen ersten internationalen Auftritt: Die Loschwitzer Brücke wurde auf der Weltausstellung in Chicago als sächsischer Beitrag präsentiert.

Ein weiteres Wunder am Blauen Wunder ist, dass es heute noch steht! Auch diese Brücke sollte aus taktischen Gründen beim Rückmarsch der deutschen Truppen von der SS gesprengt werden. Nur durch das mutige Eingreifen verhinderten die Dresdner Erich Stöckel (1893-1964) und Paul Zickler (1884-1964) die Sprengung. Der eine zerschnitt die Zündschnüre der bereits vorbereiteten Sprengung, während der andere die Leitungen aus der Sammelbatterie zog.

Dresden: Neuer Supermarkt in Dresden: Hier hat "nah & gut" eröffnet
Dresden Lokal Neuer Supermarkt in Dresden: Hier hat "nah & gut" eröffnet

Eine Gedenktafel erinnert heute an die Helden.

Kurz vor der Eröffnung: die "Blaue Wunder"-Baustelle im Jahre 1893.
Kurz vor der Eröffnung: die "Blaue Wunder"-Baustelle im Jahre 1893.  © wikimedia

Sanierungsarbeiten begannen im März 2022

Zur Zeit, als das Blaue Wunder schon stand und die Fähre noch in Betrieb war.
Zur Zeit, als das Blaue Wunder schon stand und die Fähre noch in Betrieb war.  © Kotzsch, Carl Friedrich August

Bis 1924 musste für die Überquerung eine Mautgebühr gezahlt werden. Nur auf diese Weise war die Finanzierung (damals 2,25 Millionen Mark) des extrem teuren und aufwendig konstruierten Bauwerkes möglich.

Dabei wurde für Fahrzeuge gezahlt, aber auch für Gänse und Hühner.

Im März vergangenen Jahres begannen die kostenaufwendigen Sanierungsarbeiten am Blauen Wunder.

1910 schon Postkartenmotiv: Eine Straßenbahn und ein Pferdefuhrwerk, die in Richtung Blaues Wunder fahren.
1910 schon Postkartenmotiv: Eine Straßenbahn und ein Pferdefuhrwerk, die in Richtung Blaues Wunder fahren.  © Sammlung Holger Naumann
Bis 1921 wurde Brückenzoll erhoben. Die Gebühren etwa für Hundegespann, Hühner und Gänse wurden auf Tafeln angezeigt.
Bis 1921 wurde Brückenzoll erhoben. Die Gebühren etwa für Hundegespann, Hühner und Gänse wurden auf Tafeln angezeigt.  © www.dresdner-stadtteile.de

Mittlerweile strahlt die Brücke wieder wunderbar blau.

Titelfoto: Bildmontage: Eric Münch, Wikimedia

Mehr zum Thema Dresden Lokal: