Und das mitten in Dresden: Extrem-Training in der Höhenkammer
Dresden - Höhentraining gilt als bewährtes Mittel für Leistungssportler zur Vorbereitung auf Wettkämpfe. Auch DDR-Wissenschaftler testeten in Kienbaum (Brandenburg) mit ihren Athleten den Trainingseffekt bei reduziertem Sauerstoff.

Im Zentrum für Höhentraining (ZfH) am Dresdner Wasaplatz ist das auch für Hobby-Läufer und Extrem-Wanderer möglich.
Mit einem Schritt über die Schwelle in einen der beiden Trainingsräume verlässt man die 120 Dresdner Höhenmeter und landet auf einen Schlag bei 3000.
Leichter Schwindel ist spürbar, aber ungefährlich, beruhigt Eckhard Meisel (69) und erklärt die Methode: "Früher wurde Stickstoff hinzugetan, der den Sauerstoff überdeckt hat. Heute entziehen wir der Luft den Sauerstoff."
Im Zentrum wird dies mittels sechs Pumpen verrichtet. Rund fünf Stunden dauert die Vorbereitung einer Höhe von 3000 Metern. Laufband, Fahrrad und Stepper stehen dann in den beiden Räumen trainingsbereit.
Was früher ausschließlich Athleten vorbehalten war, um ihre Leistung zu steigern oder ihre Reha zu gestalten, macht heute auch bei Privatpersonen Sinn. Doktor Meisel darf als Beispiel gelten: "Ich wollte zu meinem runden Geburtstag eine Tour auf den Kilimandscharo machen, aber keine Zeit mit der Gewöhnung an die Höhe verlieren."



Höhentraining beugt Kopfschmerzen, Übelkeit und Sehstörungen vor
Daher absolvierte er sein Höhentraining 2005 in Weißensee, reiste dann nach Tansania und erreichte einen der höchsten Berge der Welt ganz ohne Kopfschmerzen, Übelkeit und Sehstörungen. Nur zwei Jahre später etablierte Meisel seine beiden Höhenkammern in Dresden.
Der Trainingseffekt sei dabei von Körper zu Körper verschieden, aber ein spürbares Ergebnis stelle sich nach sechs Wochen ein: "Die Milz beginnt, mehr rote Blutkörperchen zu produzieren, und die transportieren dann mehr Sauerstoff."
Vier Wochen lang fühle man sich dann fitter und agiler.
Titelfoto: Stefan Häßler