Umbau am Trinitatisfriedhof: So gemütlich sieht's jetzt in der Leichenhalle aus!
Dresden - Der Johannstädter Trinitatisfriedhof wird zum Leben erweckt! Die ehemalige Leichenhalle ist jetzt ein Begegnungszentrum. Die 1843 erbaute Aufbahrungshalle wurde gestern ihrer neuen Bestimmung übergeben. Wo einst die Toten ruhten, gibt's jetzt Kaffee, Kuchen, kleine Konzerte und Ausstellungen.
"Wir haben einen Ort für den Dialog, eine Verbindung ins Leben geschaffen, die über den Tod hinausgeht", freut sich Friedhofs-Chefin Beatrice Teichmann, die dem Verbund Elias-, Trinitatis- und Johannisfriedhof vorsteht.
Schon 2017 wurde die Idee der Umnutzung des stark sanierungsbedürftigen Gebäudes geboren. "Die Halle wurde noch bis 2019 für Aufbahrungen genutzt, allerdings nur noch zwei-, dreimal im Jahr."
Durch das Konzept eines Begegnungszentrums konnten erhebliche europäische Fördermittel in den 700.000 Euro teuren Um- und Ausbau fließen.
Sargaufzug und Katafalk wurden zurückgebaut, das Dach saniert. Neue, große Fenster, Fußbodenheizung, Dämmung, Akustikdecke, Küche, Tresen und Büchertauschregal eingebaut.
"Die Begegnungsstätte ist auch dafür gedacht, dass Menschen nach dem Tod ihres Partners nicht vereinsamen", so Teichmann. "Man kann das Zentrum auch für private Feiern mit bis zu 40 Personen mieten - ab 250 Euro." Willkommen sind alle - Friedhofsbesucher, Dresdner, Touristen.
Trinitatisfriedhof in Dresden: Chefin hat bereits neue Pläne!
Immerhin beherbergt der Trinitatisfriedhof die Ruhestätten großer Berühmtheiten wie Carl Gustav Carus, Friedrich Wieck oder Caspar David Friedrich.
Das Mitteltor des Trinitatisfriedhofs inspirierte Friedrich 1825 zu seinem Gemälde "Der Friedhof".
"Dieses Tor sowie das Tor am neuen Begegnungszentrum sollen 2025 saniert werden. Die Kosten dafür belaufen sich auf 97.000 Euro. Um gefördert zu werden, benötigen wir 15.000 Euro Eigenmittel", hofft Teichmann auf Spenden.
Weitere Infos unter: johannisfriedhof.de
Titelfoto: Bildmontage: Eric Münch, Thomas Türpe