Bahn frei! Grünes Licht für Dresdens neue Campus-Linie
Dresden - Grünes Licht für die Campuslinie, die künftig Löbtau und Strehlen über die Südvorstadt verbinden soll: Die Landesdirektion Sachsen (LDS) genehmigte am gestrigen Mittwoch den wichtigsten Bauabschnitt für Dresdens größtes Straßenbahn-Projekt! Damit kann die marode Nossener Brücke abgerissen werden.
Mit der "Campus-Straßenbahn" soll die häufig überfüllte Buslinie 61 entlastet werden, die auch von Studenten genutzt wird.
Die Projekt-Planungen ziehen sich durch mehrere Stadtteile, sind in vier Abschnitte geteilt. Zwei sind fertig: der Ausbau der Zentralhaltestelle Tharandter Straße in Löbtau und die Oskarstraße/Wasastraße in Strehlen.
Nun genehmigte die LDS den aufwendigsten Abschnitt: die Neubaustrecke über 1,7 Kilometer Länge zwischen der Zentralhaltestelle über die Nossener Brücke, Nürnberger Straße bis zum Nürnberger Platz.
"Rund 10.000 Studierende und Beschäftigte der TU Dresden nutzen die Buslinie 61 täglich. Für sie heißt es bald: 'Mit der Bahn zum Campus' - und das barrierefrei, zuverlässig und komfortabel", sagt LDS-Präsidentin Regina Kraushaar (59).
"Vom Ausbauvorhaben werden Radfahrer, Fußgänger und Autofahrer genauso profitieren wie die Nutzer des öffentlichen Personennahverkehrs."
Die Vorbereitungen zum Baustart laufen
Geplant ist, die Nossener Brücke, die aus vier aufeinanderfolgenden Brücken besteht, abzureißen und Ersatz durch einen neuen dreiteiligen Brückenzug mit einer separaten Straßenbahnbrücke in Mittellage zu schaffen.
Für Autos gibt es beidseitig je zwei Fahrstreifen, daneben einen 2,50 Meter breiten Radweg. Die neue Haltestelle auf der Brücke wird barrierefrei erreichbar sein mit Fußweg und Rampen zur Fabrik- sowie Zwickauer Straße.
Unterhalb der Brücke ist ein neuer S-Bahn-Haltepunkt geplant. Die Nürnberger Straße erhält ein lärmminderndes Rasengleis, das Nürnberger Ei bleibt im Wesentlichen erhalten.
Aktuell laufen Vorbereitungsarbeiten unter der Brücke. Vorm Abriss werden noch Leitungen verlegt, unterirdisch Platz für den Neubau geschaffen.
Auch künftige Umleitungsstraßen werden ausgebaut. Das Rathaus konnte zu Kosten und möglichem Baubeginn (wohl nicht vor 2026) noch nichts sagen.
Titelfoto: Bildmontage: Steffen Füssel, Visualisierung: DVB AG